Einmütiger Appell des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste hat gewirkt: Zukunft der Forschungsstelle "Entartete Kunst" an der Freien Universität für 2016 gesichert
Bei seiner Konferenz „Neue Perspektiven der Provenienzforschung in Deutschland“ am 27. und 28. November 2015 richtete Prof. Dr. Uwe M. Schneede, Vorstand des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste, gemeinsam mit dem Publikum noch einen dringenden Appell an Bund, das Land Berlin und die Freie Universität Berlin, die Forschungsstelle „Entartete Kunst“ zu erhalten.
In der vergangenen Woche verkündete Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters sodann, dass die Zukunft der Forschungsstelle Entartete Kunst an der Freien Universität (FU) für das Jahr 2016 gesichert ist. Die Ende des Jahres 2015 auslaufende Finanzierung der Forschungsstelle durch die Ferdinand-Möller-Stiftung übernimmt für 2016 das Haus der Staatsministerin.
Prof. Dr. Uwe M. Schneede dazu: „Ich freue mich, dass der eindringliche Appell, den wir an die Politik gerichtet haben, nun Wirkung zeigt. Das Thema Provenienzforschung, das durch den Fall Gurlitt verstärkt ins öffentliche Bewusstsein gerückt war, wird für Museen und Archive weiter eine zentrale Aufgabe bleiben. Die Forschungsstelle „Entartete Kunst“ und ihre international anerkannte Datenbank leisten dafür einen wichtigen Beitrag.“
2003 wurde die Forschungsstelle auf Initiative der Ferdinand-Möller-Stiftung gegründet und ist seitdem Anlaufstelle für Provenienzforscher, Museumsleute und Privatsammler. Im Mittelpunkt der Forschungen stehen die Methoden nationalsozialistischer Kunstpolitik, insbesondere die Vorgeschichte, Geschichte und die Auswirkungen der Beschlagnahme moderner Kunstwerke in deutschen Museen durch die Nationalsozialisten im Jahr 1937.
Forschungsstelle "Entartete Kunst"
Pressemitteilung der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien