Staats- und Universitätsbibliothek Bremen gibt Wagner-Buch an Erben von Fanny Mann zurück
Die Staats- und Universitätsbibliothek Bremen (SuUB) hat ein Buch mit Briefen Richard Wagners an die Erben der ursprünglichen Eigentümerin, Fanny Mann aus Ulm, zurückgegeben. Bei dem Werk handelt es sich um NS-Raubgut. Die Restitution ist das Ergebnis eines vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste in Magdeburg geförderten Forschungsprojekts.
Das jüdische Ehepaar Fanny und Siegfried Mann floh nach der Pogromnacht im November 1938 in die USA. Ihr Umzugsgut verschifften sie über Hamburg und Bremen. Der Bremer Teil wurde von der Gestapo beschlagnahmt und später versteigert. Das Buch von Fanny Mann war im Mai 1942 von der damaligen Staatsbibliothek Bremen im Rahmen der so genannten „Juden-Auktion“ gekauft und in den Bestand aufgenommen worden. Bereits Anfang der 1990er Jahre wurde seine Herkunft bei den damaligen Provenienz-Recherchen der Bibliothek entdeckt und dokumentiert. Das Autogramm lieferte seinerzeit allerdings keine Hinweise darauf, wer Fanny Mann gewesen ist. Erst im vergangenen Jahr konnte im Rahmen des vom Zentrum geförderten Projekts die Identität von Fanny Mann geklärt werden. Entscheidend hierbei war die Zusammenarbeit mit dem Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg in Ulm, welches auch bei der Kontaktaufnahme mit den Enkeln von Fanny Mann behilflich war.
Auf Wunsch der Familie übergibt die SuUB Bremen das Buch dem Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg in Ulm. Dort wird es als Teil des Nachlasses der Familie für die Forschung zur Verfügung stehen.
Projektbeschreibung
Informationen zum Projekt „NS-Raubgut“ auf der Website der SuUB Bremen