Zwischenergebnis: Verdacht auf NS-Raubgut in Görlitzer Sammlungen in 30 Fällen
Die Görlitzer Sammlungen für Geschichte und Kultur sind im Rahmen einer durch das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste in Magdeburg geförderten Suche nach NS-Raubgut in den eigenen Beständen auf rund 30 Verdachtsfälle gestoßen. Dabei handelt es sich um Objekte der Malerei, Graphik und der angewandten Kunst. Insgesamt sind bei den Recherchen sogar 300 Verdachtsfälle aufgetaucht, von denen der größte Teil allerdings als Kriegsverlust eingestuft wird und sich nicht mehr in den Sammlungen befindet.
Das Projekt, das seit Juli 2016 läuft, zielt darauf ab, sämtliche Neuerwerbungen aus den Jahren 1933 bis 1945 systematisch auf NS-Raubgut zu erforschen. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts werden in der vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste betriebenen Lost Art-Datenbank veröffentlicht.
Bereits seit den 1990er Jahren weiß man in den Görlitzer Sammlungen, dass Objekte in ihren Beständen während der Zeit des Nationalsozialismus zum Teil unter unrechtmäßigen Umständen erworben wurden. Einzelne Kunstwerke, wie zwei Gemälde von Lovis Corinth und Max Slevogt, wurden vor einigen Jahren bereits an die rechtmäßigen Erben der Sammler, denen sie einst gehörten, restituiert.
Görlitzer Sammlungen für Geschichte und Kultur
Historisches Inventarbuch der früheren Städtischen Kunstsammlungen Görlitz aus dem Jahr 1937
Quelle: Görlitzer Sammlungen für Geschichte und Kultur