Tag der Provenienzforschung beim Deutschen Zentrum Kulturgutverluste
Morgen, 8. April 2020, findet zum zweiten Mal der internationale Tag der Provenienzforschung statt. Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste hat dies zum Anlass genommen, zwei online-Beiträge zu veröffentlichen. Die ursprünglich geplante Veranstaltung (Tag der offenen Tür) ist aufgrund der aktuellen Umstände im Zusammenhang mit dem COVID-19-Virus entfallen.
Beitrag 1: „`Jeder gelöste Fall kann ein Stück zur historischen Gerechtigkeit beitragen` - Gilbert Lupfer, wissenschaftlicher Vorstand des Zentrums, über die Herausforderungen der Provenienzforschung“
Die Provenienzforschung treibt Gilbert Lupfer seit vielen Jahren um: Seit 2002 forscht er zur Geschichte der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) im 20. Jahrhundert, seit 2008 ist er dort Leiter des Provenienzforschungs-, Erfassungs- und Inventurprojekts „Daphne“, seit 2013 Leiter der Abteilung Forschung und wissenschaftliche Kooperation der SKD. Im Jahr 2017 wurde er zum wissenschaftlichen Vorstand des Zentrums berufen. Im ersten Beitrag gibt er Antwort auf Fragen anlässlich des Tags der Provenienzforschung.
Beitrag 2: Zum Beitrag „Kulturgutverluste in der DDR - Ein Spezialinventar zu den Stasi-Unterlagen“
Darin geht es um die jüngste Veröffentlichung, die das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste initiiert hat: Das Findbuch „Auf der Suche nach Kulturgutverlusten: Ein Spezialinventar zu den Stasi-Unterlagen“ (Berlin 2020). Mit dieser Publikation hat das Zentrum in Kooperation mit der Stasi-Unterlagenbehörde neue Wege eröffnet, das bisher schwer zugängliche Feld der Provenienzforschung im Bereich der Kulturgutverluste in der SBZ und der DDR zu erschließen und weitere Recherchemöglichkeiten zu schaffen.
Hintergrund:
Der Tag der Provenienzforschung findet seit 2019 einmal jährlich, jeweils am zweiten Mittwoch im April statt. Er wird vom internationalen Arbeitskreis Provenienzforschung e.V. organisiert, der ein seit 2000 bestehender Zusammenschluss von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und seit 2014 als eingetragener Verein organisiert ist. Zu den zentralen Aufgaben des Arbeitskreises gehören die fachliche Unterstützung der Provenienzforschung in allen ihren Tätigkeitsfeldern und die Förderung des interdisziplinären Austausches. Inzwischen gehören dem Arbeitskreis über 300 Mitglieder aus Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz und den USA an. Als wichtiger Bestandteil der Öffentlichkeitsarbeit des Arbeitskreises Provenienzforschung e.V. möchte der Tag der Provenienzforschung die Träger und Institutionen bei der Vermittlung der Provenienzforschung unterstützen. Der Aktionstag bietet die Möglichkeit, auf die gesellschaftliche und wissenschaftliche Relevanz der Provenienzforschung international aufmerksam zu machen und die vielfältigen Fragestellungen und Methoden dieses Forschungsbereichs einem breiten Publikum zu vermitteln.