„Kunst, Konflikt, Kollaboration. Hildebrand Gurlitt und die Moderne“ bei De Gruyter erschienen
Das Buch „Kunst, Konflikt, Kollaboration. Hildebrand Gurlitt und die Moderne“ ist jetzt als Band 14 der Reihe Schriften der Forschungsstelle „Entartete Kunst“ bei De Gruyter herausgekommen. Der Band ist zur Ausstellung „Gurlitt. Eine Bilanz“ in Bern erschienen und basiert auf umfangreichen Forschungen zum Kunstbesitz von Hildebrand Gurlitt. Die Buchvernissage findet zum Abschluss der Ausstellung am Sonntag, 15. Januar 2023, in Bern statt.
Hildebrand Gurlitt zählte zu jenen Kunsthändlern, die sich an dem Verkauf der 1937 in deutschen Museen als „entartet" beschlagnahmten Kunstwerke beteiligten. Rund 400 Kunstwerke aus dem Kontext der Einziehung verblieben in seinem Besitz. Sie befinden sich heute als „Legat Cornelius Gurlitt“ im Kunstmuseum Bern.
Die Beiträge thematisieren die Positionierung des Museumsleiters und Kurators Gurlitt zur deutschen Moderne in der Weimarer Republik und seine Rolle als Kunsthändler während des Nationalsozialismus und in der Nachkriegszeit. Die Autor:innen analysieren Gurlitts Rolle im Kontext des Kunsthandels und der nationalsozialistischen Kunst- und Verfolgungspolitik; außerdem problematisieren sie die Strategien des Kunstbetriebs nach 1945. Der Katalog enthält alle Kunstwerke im „Legat Cornelius Gurlitt“ mit belegtem Bezug zur Aktion „Entartete Kunst" sowie Reproduktionen zentraler Dokumente.
Nikola Doll, Uwe Fleckner und Gesa Jeuthe Vietzen (Hg.): Kunst, Konflikt, Kollaboration: Hildebrand Gurlitt und die Moderne. De Gruyter, 2023. Band 14 der Reihe Schriften der Forschungsstelle „Entartete Kunst“. 446 Seiten, 130 Abbildungen, 70 farbige Abbildungen, 54 Euro.