(Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 22. August 2011, Pressemeldung)
Restitution von NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut an die Friedrich-Ebert-Stiftung in der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)
Restitution von NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut an die Friedrich-Ebert-Stiftung in der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)
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Datum | Uhrzeit
Mittwoch | 31. August 2011 | 19.00 Uhr
Ort
Zentral- und Landesbibliothek Berlin | Haus Berliner Stadtbibliothek Berlin-Saal (Zugang nicht barrierefrei) | Breite Straße 36 | 10178 Berlin
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Begrüßung
Prof. Dr. Claudia Lux, Generaldirektorin der Zentral- und Landesbibliothek Berlin
Grußworte
André Schmitz, Staatssekretär für Kultur
Festvortrag
„Ausgeraubt – aber nicht verloren. Zum Schicksal der Arbeiter- und Gewerkschaftsbibliotheken während des Nationalsozialismus“ Dr. Rüdiger Zimmermann, Leiter der Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn/Berlin
Übergabe der Bücher
Musikalische Umrahmung
Maike Krullmann und Christoph Enzel vom clair-obscur - saxophonquartett
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Am 31. August 2011 gibt die Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) im Rahmen einer Festveranstaltung knapp 70 Bücher an die Friedrich-Ebert-Stiftung, den rechtmäßigen Eigentümer, zurück. Bei den Werken handelt es sich um NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut, welches der Sozialdemokratischen Partei während der NS-Herrschaft geraubt wurde. Die Bücher waren über die Magazine der Bibliothek verteilt und konnten nur über Stempel, Signaturen und anderen Kennzeichen identifiziert werden.
Unter den Werken findet sich auch eine 1883 in New York erschienene englische Ausgabe des Kommunistischen Manifestes, die mit hoher Wahrscheinlichkeit aus der Bibliothek Friedrich Engels’ stammt und vermutlich den Schriftzug des Theoretikers sowie den Stempel der SPD-Parteibibliothek trägt.
Die Rückgabe der Werke ist für die ZLB besonders bedeutend, da mit dem Fund von SPD-Eigentum im Jahr 2001 und der im Jahr 2002 erfolgten ersten Rückgabe von 75 Büchern ein Bewusstsein für das Vorhandensein von NS-Raubgut im Bestand geschaffen wurde. Seitdem sind die Suche und die Restitution von unrechtmäßigem Besitz zu einem wichtigen Aufgabengebiet der ZLB geworden. Mindestens 200.000 Bücher werden einzeln auf Spuren ihrer Vorbesitzer untersucht und die rechtmäßigen Eigentümer oder deren Erben identifiziert. Über 6.000 verdächtige Exemplare konnten bisher ermittelt werden. Rückgaben an Beraubte oder deren Erben zeigen den hohen emotionalen Wert dieser auf den ersten Blick oft unscheinbaren Bücher. In der Öffentlichkeit bekannt wurde zuletzt die Rückgabe von dreizehn Büchern an die jüdische Gemeinde zu Berlin im April 2011.
Für Informationen und Bildmaterial zur Raubgutforschung in der ZLB:
Dr. Annette Gerlach | Leiterin der Historischen Sammlungen | gerlach@zlb.de Peter Prölß | Projektmitarbeiter | proelss@zlb.de
Tel: 030 90226 717 | 733
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Über die ZLB
Die Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) ist die größte öffentliche Bibliothek in Deutschland. In ihren beiden Häusern – der Amerika-Gedenkbibliothek in Kreuzberg und der Berliner Stadtbibliothek in Mitte – werden über 3,4 Millionen gedruckte und elektronische Medien zur freien Nutzung angeboten. Als Universalbibliothek bietet sie wissenschaftliche Fachbestände und Datenbanken, Belletristik, Literatur zu Sach- und Freizeitthemen und ein umfangreiches Medienangebot für Kinder und Jugendliche.
Als Landesbibliothek erhält die ZLB jeden in Berlin veröffentlichten Text sowie Daten- und Tonträger als Pflichtablieferung. Besonderheiten der ZLB sind daneben das Zentrum für Berlin-Studien, die Historischen Sammlungen, das multimediale Lernzentrum e-LernBar, die Spezialsammlung der Senatsbibliothek und die Artothek.
Täglich wird die ZLB von bis zu 5000 Gästen besucht - sie ist eine der meistfrequentierten Kultureinrichtungen Berlins. Prof. Claudia Lux ist Generaldirektorin der ZLB und Präsidentin des Verbandes „Bibliothek & Information Deutschland“ (BID).
http://www.zlb.de
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