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Koloniale Kontexte
Koloniales Ozeanien - ausgestellte Provenienzforschung
Beginn:
1. Januar 2023
Ende:
31. Dezember 2023
Studentische Projekte: Leitung Dr. Susanne Rodemeier
In der Ausstellung Koloniales Ozeanien werden die vorläufigen Ergebnisse der von Studierenden durchgeführten Provenienzforschung zu den Objekten aus dem ehemaligen Deutsch-Neuguinea präsentiert. Es werden ausschließlich sakrale ... mehr anzeigen Objekte gezeigt, die in engem Bezug zu Vorfahren stehen. Eine Uli-Figur sowie ein menschlicher Schädel gelten ihren früheren Besitzern als Verkörperung bestimmter Vorfahren und deshalb als dauerhaft sakral. Graduell weniger sakral sind die anderen Ausstellungsstücke, weil sie nicht personifizierte, sondern ganz allgemeine Kraft von Ahnen in sich tragen, entweder permanent oder vorübergehend während eines Rituals. (Quelle: Website zur Ausstellung, letzter Zugriff 02.08.2023) weniger anzeigen
In der Ausstellung Koloniales Ozeanien werden die vorläufigen Ergebnisse der von Studierenden durchgeführten Provenienzforschung zu den Objekten aus dem ehemaligen Deutsch-Neuguinea präsentiert. Es werden ausschließlich sakrale ... mehr anzeigen Objekte gezeigt, die in engem Bezug zu Vorfahren stehen. Eine Uli-Figur sowie ein menschlicher Schädel gelten ihren früheren Besitzern als Verkörperung bestimmter Vorfahren und deshalb als dauerhaft sakral. Graduell weniger sakral sind die anderen Ausstellungsstücke, weil sie nicht personifizierte, sondern ganz allgemeine Kraft von Ahnen in sich tragen, entweder permanent oder vorübergehend während eines Rituals. (Quelle: Website zur Ausstellung, letzter Zugriff 02.08.2023) weniger anzeigen
Koloniale Kontexte
Leerstellen. Ausstellen. Objekte aus Tansania und das koloniale Archiv
Deutschland, Berlin
Beginn:
17. September 2022
Ende:
16. Juni 2024
Im Ethnologischen Museum Berlin befinden sich rund 10.000 Objekte, die dem Gebiet des heutigen Tansania zugeschrieben werden. Ein großer Teil der Objekte wurde in der Zeit der deutschen und britischen Kolonialherrschaft – oft gewaltvoll – angeeignet. Die Werkstattausstellung Leerstellen
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.Ausstellen – Objekte aus Tansania und das koloniale Archiv befragt, erinnert und betrachtet die Objekte des Museums und ihre Geschichten neu: Wem und wohin gehör(t)en die Objekte, die sich heute im Museumsdepot befinden? Welche Geschichten haben sie, welche wurden bis heute nicht erzählt oder ignoriert? Sollten diese Objekte heute noch in Berlin ausgestellt werden? Und welche Leerstellen begegnen uns in der Auseinandersetzung mit diesen Themen, was bleibt verborgen?
Die problematische kolonial-rassistische Vergangenheit der Objekte wird in mehreren Sektionen thematisiert. So stehen in der Ausstellung vier Vitrinen, in denen statt Originalobjekten aus der ehemaligen Kolonie „Deutsch-Ostafrika“ „Stellvertreter*innen-Objekte“ u.a. von zeitgenössischen Künstler*innen zu sehen sind. Sensible Objekte erfahren so eine Sichtbarkeit und neue zeitgemäße Annäherung. Auch Leerstellen und Lücken – in Archiven, in der Geschichtsschreibung – werden sichtbar gemacht: Ihre Spur wird durch leere Textfelder und pinkfarbene Flächen verdeutlicht. (Quelle: Webseite zur Ausstellung, letzter Zugriff 20.02.2024) weniger anzeigen
Die problematische kolonial-rassistische Vergangenheit der Objekte wird in mehreren Sektionen thematisiert. So stehen in der Ausstellung vier Vitrinen, in denen statt Originalobjekten aus der ehemaligen Kolonie „Deutsch-Ostafrika“ „Stellvertreter*innen-Objekte“ u.a. von zeitgenössischen Künstler*innen zu sehen sind. Sensible Objekte erfahren so eine Sichtbarkeit und neue zeitgemäße Annäherung. Auch Leerstellen und Lücken – in Archiven, in der Geschichtsschreibung – werden sichtbar gemacht: Ihre Spur wird durch leere Textfelder und pinkfarbene Flächen verdeutlicht. (Quelle: Webseite zur Ausstellung, letzter Zugriff 20.02.2024) weniger anzeigen
Koloniale Kontexte
Freiburg und Kolonialismus: Gestern? Heute!
Deutschland, Freiburg im Breisgau, Museum Natur und Mensch
Beginn:
25. Juni 2022
Ende:
11. Juni 2023
Was hat Freiburg, was haben wir mit dem deutschen Kolonialismus zu tun? Noch immer profitieren wir ökonomisch, politisch und kulturell von den Strukturen der Unterdrückung und Ausbeutung, die vor 1919 geschaffen wurden. Damals waren Menschen aller Bevölkerungsschichten von der
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Rassenideologie überzeugt. Ein Gefühl geistiger und kultureller Überlegenheit gegenüber anderen, insbesondere nichteuropäischen Menschen war weit verbreitet. Und heute? Welche Vorurteile und Verhaltensmuster wurden unbewusst oder sogar bewusst über Generationen hinweg weitergegeben? Wie äußern sie sich in unserem Alltag? Die Ausstellung arbeitet Freiburgs koloniale Verflechtungen auf und regt dazu an, das eigene Handeln zu hinterfragen (Quelle: Website zur Ausstellung, letzter Zugriff 01.12.2022).
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Koloniale Kontexte
Wege der Kunst. Wie Objekte ins Museum kommen
Schweiz, Zürich, Museum Rietberg
Beginn:
17. Juni 2022
Ende:
24. März 2024
"Das Museum Rietberg vereint seit 1952 einzigartige Kunst unterschiedlichster Kulturen der Welt an einem Ort. Doch wie und auf welchen Wegen sind die Objekte ins Museum gekommen? Welche materiellen Veränderungen und Bedeutungsverschiebungen haben sie im Zug ihrer Reise erfahren?
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Mit der Ausstellung «Wege der Kunst» spürt das Museum Rietberg diesen Wegen nach und zeigt anhand von rund 20 Stationen auf, wer an den Erwerbungen und am Handel beteiligt war und in wessen Besitz sich die Werke befanden, bevor sie ins Museum gelangten.
Im Fokus stehen somit die Provenienzen, also die Herkunftsgeschichten der Objekte, wobei der Schwerpunkt insbesondere auf dem 19. und 20. Jahrhundert liegt. Eng mit den Objektbiografien verbunden sind die vielschichtigen Begegnungen und Beziehungen zwischen Menschen, Institutionen und Ländern, die im Rahmen der Ausstellung näher beleuchtet werden.
Wichtiger Bestandteil der Thematik sind auch die verschiedenen Präsentationsweisen sowie die Ästhetisierung und Musealisierung der Werke. Zentral ist dabei die Frage, wie ein Objekt zu Kunst wird. Die Ausstellung diskutiert überdies verschiedene Formen des Wissens, die ein Werk begleiten: Welches Verständnis schreibt sich in die Kunst ein, wie wird es weitergegeben, verändert und neu konstruiert?
All diesen Aspekten und weiteren Fragen geht die Ausstellung nach. Indem sich das Museum Rietberg kritisch mit seiner Sammlungsentstehung auseinandersetzt, leistet es einen Beitrag zu einer gesellschaftlich relevanten Debatte im Umgang mit den Sammlungen und deren Geschichte." (Quelle: Website zur Ausstellung, letzter Zugriff 19.05.2022) weniger anzeigen
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Mit der Ausstellung «Wege der Kunst» spürt das Museum Rietberg diesen Wegen nach und zeigt anhand von rund 20 Stationen auf, wer an den Erwerbungen und am Handel beteiligt war und in wessen Besitz sich die Werke befanden, bevor sie ins Museum gelangten.
Im Fokus stehen somit die Provenienzen, also die Herkunftsgeschichten der Objekte, wobei der Schwerpunkt insbesondere auf dem 19. und 20. Jahrhundert liegt. Eng mit den Objektbiografien verbunden sind die vielschichtigen Begegnungen und Beziehungen zwischen Menschen, Institutionen und Ländern, die im Rahmen der Ausstellung näher beleuchtet werden.
Wichtiger Bestandteil der Thematik sind auch die verschiedenen Präsentationsweisen sowie die Ästhetisierung und Musealisierung der Werke. Zentral ist dabei die Frage, wie ein Objekt zu Kunst wird. Die Ausstellung diskutiert überdies verschiedene Formen des Wissens, die ein Werk begleiten: Welches Verständnis schreibt sich in die Kunst ein, wie wird es weitergegeben, verändert und neu konstruiert?
All diesen Aspekten und weiteren Fragen geht die Ausstellung nach. Indem sich das Museum Rietberg kritisch mit seiner Sammlungsentstehung auseinandersetzt, leistet es einen Beitrag zu einer gesellschaftlich relevanten Debatte im Umgang mit den Sammlungen und deren Geschichte." (Quelle: Website zur Ausstellung, letzter Zugriff 19.05.2022) weniger anzeigen
Koloniale Kontexte
Handle with care – Sensible Objekte der Ethnologischen Sammlung
Deutschland, Freiburg im Breisgau, Museum Natur und Mensch
Beginn:
1. Juni 2022
Ende:
22. Januar 2023
Koloniale Raubkunst und Provenienzforschung: Ethnologische Museen stehen in den letzten Jahren wie nie zuvor im Fokus einer kritischen Öffentlichkeit. Doch warum sind ihre Objekte so „sensibel“? Der Begriff umfasst viele Aspekte: Wie kamen die Exponate in die Sammlung? Wem gehörten sie
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ursprünglich? Was ist ihre kulturspezifische Bedeutung? Und wie gehen wir heute mit ihnen um? „Handle with care“ zeigt, welche ethischen und praktischen Fragen auch das Freiburger Museum Natur und Mensch beschäftigen und ergänzt damit die Ausstellung "Freiburg und Kolonialismus: Gestern? Heute!" im Augustinermuseum. (Quelle: Website zur Ausstellung, letzter Zugriff 01.12.2022)
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Koloniale Kontexte
Zwischen Sammelwut und Forschungsdrang. Koloniale Kontexte in Gießen
Deutschland, Gießen, Oberhessisches Museum
Beginn:
6. Mai 2022
Ende:
15. Januar 2023
"Die ethnographische Sammlung des Oberhessischen Museums gehört zu den größten und vielfältigsten in Hessen. Doch warum und auf welchem Weg kamen Objekte aus den unterschiedlichen europäischen Kolonien des Südamerikanischen und Afrikanischen Kontinents nach Gießen?
Die ... mehr anzeigen Sonderausstellung gibt Einblicke in die detektivischen Arbeitsschritte der Provenienzforschung und zeigt die Wege ethnographischer Objekte nach Gießen. Sammler wie Theodor Koch-Grünberg, dessen Geburtstag sich 2022 zum 150. Mal jährt, und der in Hanau geborene Reinhard Houy stehen exemplarisch für die Vielschichtigkeit des Sammelns in dieser Zeit.
Nicht alle Herkunftsgeschichten sind rekonstruierbar: viele ‚blinde Flecken‘ werden wohl für immer bleiben. Nur in Ausnahmefällen sind historische Quellen zu den unzähligen Expeditionshelfer*innen, den Träger*innen, Übersetzer*innen, Produzent*innen der Objekte dokumentiert.
Einblicke in die Forschungskooperation mit zwei Museen aus Tansania und Kamerun zeigen, wie vielfältig die Möglichkeiten sind, mit dieser Sammlungsgeschichte umzugehen und Forschungslücken zu schließen.
Ein besonderer Aspekt der Ausstellung ist, dass sie zusammen mit Personen gestaltet wurde, die ganz unterschiedliche Bezüge zur Ethnographischen Sammlungen haben. So haben beispielsweise Museumsbesucher*innen und Mitarbeiter*innen eines großen Netzwerks ihren Beitrag geleistet." (Quelle: Website zur Ausstellung, letzter Zugriff 19.05.2022)
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Die ... mehr anzeigen Sonderausstellung gibt Einblicke in die detektivischen Arbeitsschritte der Provenienzforschung und zeigt die Wege ethnographischer Objekte nach Gießen. Sammler wie Theodor Koch-Grünberg, dessen Geburtstag sich 2022 zum 150. Mal jährt, und der in Hanau geborene Reinhard Houy stehen exemplarisch für die Vielschichtigkeit des Sammelns in dieser Zeit.
Nicht alle Herkunftsgeschichten sind rekonstruierbar: viele ‚blinde Flecken‘ werden wohl für immer bleiben. Nur in Ausnahmefällen sind historische Quellen zu den unzähligen Expeditionshelfer*innen, den Träger*innen, Übersetzer*innen, Produzent*innen der Objekte dokumentiert.
Einblicke in die Forschungskooperation mit zwei Museen aus Tansania und Kamerun zeigen, wie vielfältig die Möglichkeiten sind, mit dieser Sammlungsgeschichte umzugehen und Forschungslücken zu schließen.
Ein besonderer Aspekt der Ausstellung ist, dass sie zusammen mit Personen gestaltet wurde, die ganz unterschiedliche Bezüge zur Ethnographischen Sammlungen haben. So haben beispielsweise Museumsbesucher*innen und Mitarbeiter*innen eines großen Netzwerks ihren Beitrag geleistet." (Quelle: Website zur Ausstellung, letzter Zugriff 19.05.2022)
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Koloniale Kontexte
I MISS YOU. Über das Vermissen, Zurückgeben und Erinnern
Deutschland, Köln, Rautenstrauch-Joest-Museum
Beginn:
29. April 2022
Ende:
29. April 2022
"Das RJM bewahrt nicht nur Alltagsgegenstände aus dem Globalen Süden, sondern auch unzählige rituelle, religiöse und sakrale Objekte. Sie schützen, sie helfen Schmerzen und Ängste zu lindern, sie begleiten Trauer um geliebte Verstorbene und verhindern ihr Vergessen. Sie erinnern aber
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auch an wichtige historische und politische Momente wie Krönungen, Kriege und Katastrophen. All diese Objekte, die das Museum hier bewahrt, sind Erinnerungsspeicher von individuellen und kollektiven Schicksalen.
I MISS YOU ist eine Ausstellungsreihe über das Vermissen, das Zurückgeben und das Erinnern. Es geht um Objekte, die seit langem im Museum liegen und die wir heute in ein anderes Licht tauchen. Was erzählen sie? Welche Geschichte verbergen sie - von wo, von wann und über wen? Wer hat sie hergestellt? Wer hat sie geliebt und geehrt? Wer hat sie verloren? Wer vermisst sie? Und warum sind sie heute Teil der Debatte rund um Rückgabe und koloniale Aufarbeitung?
Im Kontext der aktuell bundesweit geführten Verhandlungen über die Eigentumsübertragung und Rückgabe der 1897 von britischen Soldaten aus dem Königreich Benin geraubten Hofkunstwerke an Nigeria, beschäftigt sich das RJM, das die viert größte Sammlung in Deutschland bewahrt, intensiv mit dieser Geschichte. Zum allerersten Mal überhaupt präsentierte das RJM seine insgesamt 96 Benin Hofkunstwerke 2021 in der Sonderausstellung RESIST! Die Kunst des Widerstands. In I MISS YOU wird nun jedes der 96 Werke in seiner besonderen Individualität inszeniert und nicht nur ihre Schönheit gezeigt, sondern es wird auch an Schmerz, Verlust und Trauer erinnert, die mit ihnen verbunden sind.
In der Hochphase der kolonialen Kriege auf dem Afrikanischen Kontinent als Europa versuchte, die Bevölkerung Afrikas zu unterwerfen, wurden diese 96 Benin Hofkunstwerken 1897 mit tausenden anderen gewaltvoll aus dem Palast des Königreichs Benin von Britischen Soldaten geraubt. Die Geschichte dieser Werke liest sich schmerzhaft. Entthront, entwurzelt, entfernt und entweiht, seitdem sind diese wichtigen Erinnerungsspeicher -das materielle Archiv des 500-jährigen Königreichs- weltweilt in europäischen und amerikanischen Museen verstreut. Das ist die tragische Geschichte dieser Werke und um sie drehen sich heute die Debatten über Rückgabe.
Die Hofkunstwerke des RJM sind Fragmente lokaler und globaler, vergessener, verdrängter und miteinander verflochtener Geschehnisse, über die nur lückenhaftes Wissen vorliegt. I MISS YOU ist also ein Projekt, das sich schrittweise durch unterschiedlichste Narrative über das Vermissen und das Erinnern von in der Kolonialzeit geraubten Kulturgütern erweitert, sowohl im analogen als auch im digitalen Raum. Es geht um gebrochene Erinnerungen, um koloniale Phantomschmerzen und Traumata, die durch die kolonialen Hinterlassenschaften von Verwüstung und Enteignung hervorgerufen und über Generationen weitergegeben wurden. Das Trauma betrifft sogar diejenigen, die lange nach 1960, der Unabhängigkeit Nigerias von der Kolonialmacht Großbritannien, geboren wurden, sowohl in Nigeria als auch in der Diaspora in Deutschland und hier in Köln.
Mit I MISS YOU öffnet das RJM seine Türen für die Zusammenarbeit mit Nachfahren, Expert*innen und Institutionen in Nigeria und der nigerianischen Diaspora in NRW, um sie selbst zu einem sprechenden Teil dieser Debatte über ihr kulturelles Erbe zu machen, das in Köln bewahrt wird.
I MISS YOU bietet Menschen den Raum, sich zu treffen und sich mit dieser langen und vielschichtigen Geschichte der Benin Hofkunstwerke auseinanderzusetzen, hinter der sich viel mehr verbirgt als die Rückgabe allein. Hier können die verschütteten Erinnerungen an den Verlust reaktiviert werden. I MISS YOU ist der Versuch, Abwesenheit in Anwesenheit zu verwandeln. I MISS YOU ist eine Plattform für Trauerarbeit, für einen fortlaufenden und nie endenden Prozess der Heilung kolonialer Risse in unserer Gesellschaft. Was könnte es für Museen bedeuten, aktive Akteure in der „globalen Reparatur“ von transgenerationell weitergegebenen kolonialen Traumata zu werden?" (Quelle: Website zur Ausstellung, letzter Zugriff 19.05.2022) weniger anzeigen
I MISS YOU ist eine Ausstellungsreihe über das Vermissen, das Zurückgeben und das Erinnern. Es geht um Objekte, die seit langem im Museum liegen und die wir heute in ein anderes Licht tauchen. Was erzählen sie? Welche Geschichte verbergen sie - von wo, von wann und über wen? Wer hat sie hergestellt? Wer hat sie geliebt und geehrt? Wer hat sie verloren? Wer vermisst sie? Und warum sind sie heute Teil der Debatte rund um Rückgabe und koloniale Aufarbeitung?
Im Kontext der aktuell bundesweit geführten Verhandlungen über die Eigentumsübertragung und Rückgabe der 1897 von britischen Soldaten aus dem Königreich Benin geraubten Hofkunstwerke an Nigeria, beschäftigt sich das RJM, das die viert größte Sammlung in Deutschland bewahrt, intensiv mit dieser Geschichte. Zum allerersten Mal überhaupt präsentierte das RJM seine insgesamt 96 Benin Hofkunstwerke 2021 in der Sonderausstellung RESIST! Die Kunst des Widerstands. In I MISS YOU wird nun jedes der 96 Werke in seiner besonderen Individualität inszeniert und nicht nur ihre Schönheit gezeigt, sondern es wird auch an Schmerz, Verlust und Trauer erinnert, die mit ihnen verbunden sind.
In der Hochphase der kolonialen Kriege auf dem Afrikanischen Kontinent als Europa versuchte, die Bevölkerung Afrikas zu unterwerfen, wurden diese 96 Benin Hofkunstwerken 1897 mit tausenden anderen gewaltvoll aus dem Palast des Königreichs Benin von Britischen Soldaten geraubt. Die Geschichte dieser Werke liest sich schmerzhaft. Entthront, entwurzelt, entfernt und entweiht, seitdem sind diese wichtigen Erinnerungsspeicher -das materielle Archiv des 500-jährigen Königreichs- weltweilt in europäischen und amerikanischen Museen verstreut. Das ist die tragische Geschichte dieser Werke und um sie drehen sich heute die Debatten über Rückgabe.
Die Hofkunstwerke des RJM sind Fragmente lokaler und globaler, vergessener, verdrängter und miteinander verflochtener Geschehnisse, über die nur lückenhaftes Wissen vorliegt. I MISS YOU ist also ein Projekt, das sich schrittweise durch unterschiedlichste Narrative über das Vermissen und das Erinnern von in der Kolonialzeit geraubten Kulturgütern erweitert, sowohl im analogen als auch im digitalen Raum. Es geht um gebrochene Erinnerungen, um koloniale Phantomschmerzen und Traumata, die durch die kolonialen Hinterlassenschaften von Verwüstung und Enteignung hervorgerufen und über Generationen weitergegeben wurden. Das Trauma betrifft sogar diejenigen, die lange nach 1960, der Unabhängigkeit Nigerias von der Kolonialmacht Großbritannien, geboren wurden, sowohl in Nigeria als auch in der Diaspora in Deutschland und hier in Köln.
Mit I MISS YOU öffnet das RJM seine Türen für die Zusammenarbeit mit Nachfahren, Expert*innen und Institutionen in Nigeria und der nigerianischen Diaspora in NRW, um sie selbst zu einem sprechenden Teil dieser Debatte über ihr kulturelles Erbe zu machen, das in Köln bewahrt wird.
I MISS YOU bietet Menschen den Raum, sich zu treffen und sich mit dieser langen und vielschichtigen Geschichte der Benin Hofkunstwerke auseinanderzusetzen, hinter der sich viel mehr verbirgt als die Rückgabe allein. Hier können die verschütteten Erinnerungen an den Verlust reaktiviert werden. I MISS YOU ist der Versuch, Abwesenheit in Anwesenheit zu verwandeln. I MISS YOU ist eine Plattform für Trauerarbeit, für einen fortlaufenden und nie endenden Prozess der Heilung kolonialer Risse in unserer Gesellschaft. Was könnte es für Museen bedeuten, aktive Akteure in der „globalen Reparatur“ von transgenerationell weitergegebenen kolonialen Traumata zu werden?" (Quelle: Website zur Ausstellung, letzter Zugriff 19.05.2022) weniger anzeigen
Koloniale Kontexte
Benin. Geraubte Geschichte
Deutschland, Hamburg
Beginn:
17. Dezember 2021
Ende:
31. März 2025
Die koloniale Besetzung des Königreichs Benin durch britische Truppen im Februar 1897 markierte das Ende eines der mächtigsten westafrikanischen Königreiche. Eine der Folgen war die weltweite Verstreuung von tausenden Kunstwerken aus Bronze, Elfenbein und Holz, die aus dem königlichen
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Palast geraubt wurden.
In Anbetracht ihrer Restitution wird die Benin-Sammlung des MARKK nun in ihrer Gesamtheit in einer Ausstellung gezeigt. Die Schau vermittelt neben Informationen zum britischen Kolonialkrieg und zur aktuellen Restitutionsdebatte verschiedene Perspektiven auf die ursprüngliche Bedeutung der Objekte, ihre herausragende künstlerische Qualität und ihren Stellenwert in der afrikanischen Kunst- und Kulturgeschichte. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Provenienz der Sammlung und ihre Verflechtungsgeschichte mit den Hamburger Handelsnetzwerken gelegt. (Quelle: Webseite zur Ausstellung, letzter Zugriff 20.02.2024) weniger anzeigen
In Anbetracht ihrer Restitution wird die Benin-Sammlung des MARKK nun in ihrer Gesamtheit in einer Ausstellung gezeigt. Die Schau vermittelt neben Informationen zum britischen Kolonialkrieg und zur aktuellen Restitutionsdebatte verschiedene Perspektiven auf die ursprüngliche Bedeutung der Objekte, ihre herausragende künstlerische Qualität und ihren Stellenwert in der afrikanischen Kunst- und Kulturgeschichte. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Provenienz der Sammlung und ihre Verflechtungsgeschichte mit den Hamburger Handelsnetzwerken gelegt. (Quelle: Webseite zur Ausstellung, letzter Zugriff 20.02.2024) weniger anzeigen
Koloniale Kontexte
At the Threshold / An der Schwelle. Intervention von Emeka Ogboh
Deutschland, Dresden, Albertinum
Beginn:
16. November 2021
Ende:
4. September 2022
Der Intervention des Künstlers Emeka Ogboh (*1977 in Enugu, Nigeria) geht die Plakat-Aktion „Vermisst in Benin“ im Dresdner Stadtgebiet im Januar 2021 voraus. Die Aktion verfolgte das Ziel die Abwesenheit der Benin-Bronzen an ihrem Ursprungsort Benin, im heutigen Nigeria, zu thematisieren
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und die Bedeutsamkeit von Restitutionen in der öffentlichen Wahrnehmung zu verankern. Die Poster bildeten fünf Bronzen ab, die Teil der Sammlung des Museums für Völkerkunde Dresden sind und die im Jahr 1897 dem Könighaus Benin im Rahmen einer gewaltsamen Plünderung durch das britische Militär enteignet wurden.
Die neu von Emeka Ogboh entwickelte Arbeit bringt das Porträt einer Benin-Bronze der Serie „At the Threshold“ („An der Schwelle“) in das Albertinum. Diese Bronze ist aktuell Teil der Sammlung des Museums für Völkerkunde Dresden. Mit der Aktion lenkt der Künstler Aufmerksamkeit auf einen umstrittenen Sammlungsteil der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Er thematisiert die An- und Abwesenheit der Bronzen an ihrem Ursprungsort und in den Sammlungen deutscher Museen. Zugleich stellt er die gegenseitige Bedingtheit europäischer und außereuropäischer Kunst zur Disposition. Emeka Ogboh greift in die chronologisch-inszenierte Sammlungspräsentation des Museums ein: Die großformatige Fotografie scheint exakt an der Stelle auf, an dem der Raub der Bronzen durch die britische Kolonialmacht erfolgte – im Jahr 1897.
Die begleitende Grafik, von Emeka Ogboh initiiert und von dem Museum für Völkerkunde Dresden entwickelt, verweist auf die unterschiedlichen, vielzähligen und weit zurückreichenden Forderungen der Restitution afrikanischer Kulturgüter, darunter besonders die des historischen Königreichs Benin. Es werden einige Beispiele künstlerischer, kuratorischer und aktivistischer Kampagnen anhand des dazugehörigen Bildmaterials gezeigt. Die Poster, Broschüren und Magazincover zeugen von lang andauernden und kreativen Bemühungen, um ein Recht auf Kulturerbe und um Restitutionen sowie Reparationen. (Quelle: Webseite zur Ausstellung, letzter Zugriff 20.02.2024) weniger anzeigen
Die neu von Emeka Ogboh entwickelte Arbeit bringt das Porträt einer Benin-Bronze der Serie „At the Threshold“ („An der Schwelle“) in das Albertinum. Diese Bronze ist aktuell Teil der Sammlung des Museums für Völkerkunde Dresden. Mit der Aktion lenkt der Künstler Aufmerksamkeit auf einen umstrittenen Sammlungsteil der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Er thematisiert die An- und Abwesenheit der Bronzen an ihrem Ursprungsort und in den Sammlungen deutscher Museen. Zugleich stellt er die gegenseitige Bedingtheit europäischer und außereuropäischer Kunst zur Disposition. Emeka Ogboh greift in die chronologisch-inszenierte Sammlungspräsentation des Museums ein: Die großformatige Fotografie scheint exakt an der Stelle auf, an dem der Raub der Bronzen durch die britische Kolonialmacht erfolgte – im Jahr 1897.
Die begleitende Grafik, von Emeka Ogboh initiiert und von dem Museum für Völkerkunde Dresden entwickelt, verweist auf die unterschiedlichen, vielzähligen und weit zurückreichenden Forderungen der Restitution afrikanischer Kulturgüter, darunter besonders die des historischen Königreichs Benin. Es werden einige Beispiele künstlerischer, kuratorischer und aktivistischer Kampagnen anhand des dazugehörigen Bildmaterials gezeigt. Die Poster, Broschüren und Magazincover zeugen von lang andauernden und kreativen Bemühungen, um ein Recht auf Kulturerbe und um Restitutionen sowie Reparationen. (Quelle: Webseite zur Ausstellung, letzter Zugriff 20.02.2024) weniger anzeigen
Koloniale Kontexte
Vermisst in Benin
Deutschland, Dresden, Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen, Museum für Völkerkunde Dresden
Beginn:
30. Dezember 2020
Ende:
11. Januar 2021
Kurator: Emeka Ogboh
"Die Plakataktion “Vermisst in Benin”, [...], ist eine Intervention des Künstlers Emeka Ogboh. Gegenstand der Intervention sind die Benin-Bronzen aus der Sammlung des Museums für Völkerkunde Dresden.
Bei den Benin-Bronzen handelt es sich um ... mehr anzeigen Skulpturen aus dem historischen Königreich Benin im heutigen Nigeria. Am Königshof von Benin waren die kunstvollen Messinggüsse Teil der Ausstattung von Gedenkaltären vergangener Königsahnen, gehörten zum rituellen Inventar am Hof oder waren in Form von Messingplatten bildliche kulturelle Dokumente. Die Skulpturen berichten von der Bedeutung Benins in der afrikanischen Geschichte und seiner globalen Vernetzung. Die Bronzen sind von britischen Kolonialtruppen Ende des 19. Jahrhunderts im Zuge einer sogenannten “Strafexpedition” in Benin City geplündert und nach Großbritannien gebracht worden. In den Jahren darauf gelangten sie auch an das Museum für Völkerkunde Dresden.
Die Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen, zu denen das Museum für Völkerkunde Dresden gehört und die seit 2010 Teil der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden sind, bemühen sich seit vielen Jahren um die Aufarbeitung der Provenienzen ihrer Objekte. Ein bedeutender Teil dieser Objekte steht allein aufgrund des Zeitkontextes seines Erwerbs im historischen Zusammenhang mit dem Kolonialismus. Besondere Aufmerksamkeit gebührt dabei jenen Konvoluten, die unter deutscher Kolonialherrschaft in den Besitz der hiesigen Museen gelangten, oder die von anderen europäischen Kolonialmächten unter Zwang beziehungsweise direkter Gewaltanwendung erworben wurden und zu einem späteren Zeitpunkt in den Bestand der Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen gekommen sind. Vor diesem Hintergrund ist die Benin-Sammlung des Museums für Völkerkunde Dresden ein besonders umstrittenes Sammlungskonvolut. Sie ist Teil eines großen Bestandes von Benin-Bronzen, die sich im Besitz europäischer und nordamerikanischer Museen befinden.
Die fünf Bronzen, die im Mittelpunkt von Emeka Ogbohs künstlerischer Intervention stehen, kamen zwischen 1899 und 1904 an das Dresdner Haus. Sie wurden mit Finanzmitteln des bekannten sächsischen Mäzen Arthur Baessler (1857-1907) bei dem britischen Ethnographica-Händler William D. Webster (1868-1913) in London erworben. In seiner Arbeit “Vermisst in Benin” macht Ogboh die Abwesenheit der Bronzen zum Thema. Nicht nur die Geschichte der Plünderung und des Raubs steht damit im Fokus, sondern auch das daraus resultierende Fehlen der bedeutsamen materiellen Zeugnisse dieses kulturellen Erbes im heutigen Nigeria." (Quelle: Pressemeldung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, letzter Zugriff 25.04.2022) weniger anzeigen
"Die Plakataktion “Vermisst in Benin”, [...], ist eine Intervention des Künstlers Emeka Ogboh. Gegenstand der Intervention sind die Benin-Bronzen aus der Sammlung des Museums für Völkerkunde Dresden.
Bei den Benin-Bronzen handelt es sich um ... mehr anzeigen Skulpturen aus dem historischen Königreich Benin im heutigen Nigeria. Am Königshof von Benin waren die kunstvollen Messinggüsse Teil der Ausstattung von Gedenkaltären vergangener Königsahnen, gehörten zum rituellen Inventar am Hof oder waren in Form von Messingplatten bildliche kulturelle Dokumente. Die Skulpturen berichten von der Bedeutung Benins in der afrikanischen Geschichte und seiner globalen Vernetzung. Die Bronzen sind von britischen Kolonialtruppen Ende des 19. Jahrhunderts im Zuge einer sogenannten “Strafexpedition” in Benin City geplündert und nach Großbritannien gebracht worden. In den Jahren darauf gelangten sie auch an das Museum für Völkerkunde Dresden.
Die Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen, zu denen das Museum für Völkerkunde Dresden gehört und die seit 2010 Teil der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden sind, bemühen sich seit vielen Jahren um die Aufarbeitung der Provenienzen ihrer Objekte. Ein bedeutender Teil dieser Objekte steht allein aufgrund des Zeitkontextes seines Erwerbs im historischen Zusammenhang mit dem Kolonialismus. Besondere Aufmerksamkeit gebührt dabei jenen Konvoluten, die unter deutscher Kolonialherrschaft in den Besitz der hiesigen Museen gelangten, oder die von anderen europäischen Kolonialmächten unter Zwang beziehungsweise direkter Gewaltanwendung erworben wurden und zu einem späteren Zeitpunkt in den Bestand der Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen gekommen sind. Vor diesem Hintergrund ist die Benin-Sammlung des Museums für Völkerkunde Dresden ein besonders umstrittenes Sammlungskonvolut. Sie ist Teil eines großen Bestandes von Benin-Bronzen, die sich im Besitz europäischer und nordamerikanischer Museen befinden.
Die fünf Bronzen, die im Mittelpunkt von Emeka Ogbohs künstlerischer Intervention stehen, kamen zwischen 1899 und 1904 an das Dresdner Haus. Sie wurden mit Finanzmitteln des bekannten sächsischen Mäzen Arthur Baessler (1857-1907) bei dem britischen Ethnographica-Händler William D. Webster (1868-1913) in London erworben. In seiner Arbeit “Vermisst in Benin” macht Ogboh die Abwesenheit der Bronzen zum Thema. Nicht nur die Geschichte der Plünderung und des Raubs steht damit im Fokus, sondern auch das daraus resultierende Fehlen der bedeutsamen materiellen Zeugnisse dieses kulturellen Erbes im heutigen Nigeria." (Quelle: Pressemeldung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, letzter Zugriff 25.04.2022) weniger anzeigen