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Koloniale Kontexte
Raubkunst? Die Bronzen aus Benin
Deutschland, Hamburg, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
Beginn:
16. Februar 2018
Ende:
16. Februar 2018
"Das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MKG) hat die Herkunftsgeschichte der drei Benin-Bronzen aus seiner Sammlung erforscht und die Rolle des Gründungsdirektors Justus Brinckmann in diesem Zusammenhang offengelegt. Die Ergebnisse präsentiert das MKG ab dem 16. Februar 2018 im
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Rahmen der Ausstellung Raubkunst? Provenienzforschung zu den Sammlungen des MKG und in einer begleitenden Publikation. Dass es sich bei den Bronzen um Raubkunst handelt, steht heute außer Frage. Britische Truppen beschlagnahmten sie 1897 zusammen mit anderen Objekten im Königspalast von Benin und verbrachten sie nach Europa. Justus Brinckmann erkannte die künstlerische Kraft und Präzision der Einzelstücke sofort. Als erster deutscher Museumsdirektor erwarb er Bronzen und setzte durch Vorträge und Veröffentlichungen eine intensive Erforschung der Benin-Kunst in Gang. Brinckmanns Begeisterung weckte auch das Interesse anderer Museen und löste einen regen, von Hamburg ausgehenden Handel aus. In der Hafenstadt Hamburg mit den in Afrika verankerten Handelsfirmen saß Brinckmann an zentraler Stelle und trat als Vermittler auf. Von den rund 50 Bronzen, die durch seine Hände gingen, blieben drei im MKG. Ein großer Teil wurde in die Sammlung des Museums für Völkerkunde Hamburg abgegeben, anderes war zum Weiterverkauf bestimmt.
Für das eigene Haus hatte Brinckmann wenige Objekte vorgesehen, die einen beispielhaften handwerklichen und künstlerischen Umgang mit dem Material Bronze veranschaulichen sollten. Da die Sammlung des MKG auch zu Lehrzwecken der im Museum ansässigen Kunstgewerbeschule genutzt wurde, hatte die kunsthandwerkliche Qualität der Objekte oberste Priorität. Mit dem Auszug der Kunstgewerbeschule Anfang des 20. Jahrhunderts ging diese didaktische Anbindung jedoch verloren. Es gibt heute keinerlei Hinweis darauf, ob und wie die Bronzen damals ausgestellt waren. Zuletzt waren sie 2010 in der Epochen und Kulturen übergreifenden Sammlungspräsentation Body & Soul zu sehen und 2012 als Gäste in der neu aufgestellten Antiken-Sammlung einbezogen.
In der Kultur ihres Heimatlandes, dem Königreich Benin in Nigeria, werden sie nicht nur als Kunstwerke angesehen, sondern haben eine identitätsstiftende Bedeutung. Dieser Umstand verlangt nach einer angemessenen Würdigung ihrer ursprünglichen Bestimmung, die das Museum für Völkerkunde Hamburg im Kontext seiner Sammlungen besser leisten kann. Deshalb werden sie im Anschluss an ihre Präsentation im Rahmen der Raubkunst?-Ausstellung im MKG an das Museum für Völkerkunde Hamburg übergeben, das vor dem Hintergrund seiner umfangreichen Sammlung afrikanischer Kulturgüter und seiner ausgewiesenen Kompetenz den notwendigen Zusammenhang für die weitere Erforschung der Herkunftsgeschichte und den transnationalen Austausch mit Nigeria und dem Königshaus bietet." (Quelle: Website des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg, Letzter Zugriff: 09.12.2020).
Kuratorin: Silke Reuther weniger anzeigen
Für das eigene Haus hatte Brinckmann wenige Objekte vorgesehen, die einen beispielhaften handwerklichen und künstlerischen Umgang mit dem Material Bronze veranschaulichen sollten. Da die Sammlung des MKG auch zu Lehrzwecken der im Museum ansässigen Kunstgewerbeschule genutzt wurde, hatte die kunsthandwerkliche Qualität der Objekte oberste Priorität. Mit dem Auszug der Kunstgewerbeschule Anfang des 20. Jahrhunderts ging diese didaktische Anbindung jedoch verloren. Es gibt heute keinerlei Hinweis darauf, ob und wie die Bronzen damals ausgestellt waren. Zuletzt waren sie 2010 in der Epochen und Kulturen übergreifenden Sammlungspräsentation Body & Soul zu sehen und 2012 als Gäste in der neu aufgestellten Antiken-Sammlung einbezogen.
In der Kultur ihres Heimatlandes, dem Königreich Benin in Nigeria, werden sie nicht nur als Kunstwerke angesehen, sondern haben eine identitätsstiftende Bedeutung. Dieser Umstand verlangt nach einer angemessenen Würdigung ihrer ursprünglichen Bestimmung, die das Museum für Völkerkunde Hamburg im Kontext seiner Sammlungen besser leisten kann. Deshalb werden sie im Anschluss an ihre Präsentation im Rahmen der Raubkunst?-Ausstellung im MKG an das Museum für Völkerkunde Hamburg übergeben, das vor dem Hintergrund seiner umfangreichen Sammlung afrikanischer Kulturgüter und seiner ausgewiesenen Kompetenz den notwendigen Zusammenhang für die weitere Erforschung der Herkunftsgeschichte und den transnationalen Austausch mit Nigeria und dem Königshaus bietet." (Quelle: Website des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg, Letzter Zugriff: 09.12.2020).
Kuratorin: Silke Reuther weniger anzeigen
Koloniale Kontexte
Sammellust. Objekte enthüllen ihre Geschichten
Deutschland, Bonn, BASA-Museum der Universität Bonn
Beginn:
25. April 2017
Ende:
31. Mai 2019
Was macht eigentlich eine Sammlung zur Sammlung? Was unterscheidet sie von einer losen Ansammlung von Objekten? Diesen Fragen sind die Studierenden im Rahmen des Praktikums „Museumsgeschichten. Sammlungen konzeptualisieren und analysieren am Beispiel der BASA“ im Wintersemester 2016/2017
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auf den Grund gegangen. Ihre Ergebnisse präsentieren sie in der Ausstellung „Sammellust“.
Die Bonner Altamerika-Sammlung ist selbst eine Sammlung, genauer gesagt eine ethnologisch-archäologische Lehr- und Studiensammlung. Gleichzeitig besteht sie aus vielen verschiedenen Sammlungen, die sich je nach gewähltem Kriterium aus bestimmten Objekten zusammensetzen können. Die vier in der Ausstellung präsentierten Sammlungen sind jeweils auf einen Sammler bzw. eine Sammlerin zurückzuführen, die Objekte nach individuellen Kriterien zusammengetragen und später der BASA zur Verfügung gestellt haben. Die meisten von ihnen pflegten einen recht engen Bezug zur BASA.
Stellvertretend für jede Sammlung sind vier repräsentative Objekte ausgestellt, deren Geschichten – von ihrer materiellen Beschaffenheit und Herstellung über ihre Funktion und Verwendung als Gebrauchsgegenstand, die Umstände ihrer Reise in die BASA und schließlich ihre Bedeutung als Museumsobjekt im Kontext der jeweiligen Sammlung in der BASA – die Studierenden nacherzählen. (Quelle: Webseite Frühere Ausstellungen im BASA-Museum, letzter Zugriff 21.2.2024) weniger anzeigen
Die Bonner Altamerika-Sammlung ist selbst eine Sammlung, genauer gesagt eine ethnologisch-archäologische Lehr- und Studiensammlung. Gleichzeitig besteht sie aus vielen verschiedenen Sammlungen, die sich je nach gewähltem Kriterium aus bestimmten Objekten zusammensetzen können. Die vier in der Ausstellung präsentierten Sammlungen sind jeweils auf einen Sammler bzw. eine Sammlerin zurückzuführen, die Objekte nach individuellen Kriterien zusammengetragen und später der BASA zur Verfügung gestellt haben. Die meisten von ihnen pflegten einen recht engen Bezug zur BASA.
Stellvertretend für jede Sammlung sind vier repräsentative Objekte ausgestellt, deren Geschichten – von ihrer materiellen Beschaffenheit und Herstellung über ihre Funktion und Verwendung als Gebrauchsgegenstand, die Umstände ihrer Reise in die BASA und schließlich ihre Bedeutung als Museumsobjekt im Kontext der jeweiligen Sammlung in der BASA – die Studierenden nacherzählen. (Quelle: Webseite Frühere Ausstellungen im BASA-Museum, letzter Zugriff 21.2.2024) weniger anzeigen
Koloniale Kontexte
Deutscher Kolonialismus, Fragmente seiner Geschichte und Gegenwart
Deutschland, Berlin, Deutsches Historisches Museum
Beginn:
14. Oktober 2016
Ende:
14. Mai 2017
Obwohl das Deutsche Reich von 1884 bis zum Ende des Ersten Weltkriegs 1918 eine der großen europäischen Kolonialmächte war, rückt die koloniale Vergangenheit in Deutschland erst seit wenigen Jahren zunehmend ins öffentliche Bewusstsein. Die Ausstellung des Deutschen Historischen Museums
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legt die koloniale Ideologie offen, die von einem europäischen Überlegenheitsdenken geprägt war. Die vielfältigen Herrschaftsbeziehungen reichten von lokal geprägten Allianzen und der Ausübung alltäglicher Gewalt bis hin zum Kolonialkrieg in Namibia, der in den Völkermord mündete. Ebenso vielschichtig waren die kolonialen Begegnungen. In ihnen verfolgten afrikanische, ozeanische und deutsche Akteure ihre jeweiligen Ziele und loteten ihre Handlungsspielräume aus. Die Ausstellung beleuchtet die Motive der Missionare, Beamten, Militärs, Siedler oder Kaufleute auf deutscher Seite ebenso wie die Interessen der Kolonisierten. Sie wirft dabei die Frage auf, inwieweit die Perspektiven der Kolonisierten in der historischen Überlieferung berücksichtigt sind und inwiefern dies im Widerspruch steht zum schieren Umfang von Sammlungen und Archiven, die in der Kolonialzeit entstanden sind und die Machtverhältnisse stützten.
Das ausgeprägte koloniale Bewusstsein hielt auch nach 1919 an. Dieser kontroversen Erinnerung an die koloniale Vergangenheit gibt die Ausstellung Raum, während künstlerische und zivilgesellschaftliche Perspektiven Einblicke in die Gegenwart des deutschen Kolonialismus in den betroffenen Ländern und in Deutschland eröffnen. (Quelle: Webseite zur Ausstellung, letzter Zugriff 20.02.2024) weniger anzeigen
Das ausgeprägte koloniale Bewusstsein hielt auch nach 1919 an. Dieser kontroversen Erinnerung an die koloniale Vergangenheit gibt die Ausstellung Raum, während künstlerische und zivilgesellschaftliche Perspektiven Einblicke in die Gegenwart des deutschen Kolonialismus in den betroffenen Ländern und in Deutschland eröffnen. (Quelle: Webseite zur Ausstellung, letzter Zugriff 20.02.2024) weniger anzeigen
Koloniale Kontexte
heikles erbe. koloniale spuren bis in die gegenwart
Deutschland, Hannover
Beginn:
30. September 2016
Ende:
26. Februar 2017
Koloniale Kontexte
Dada Afrika. Dialog mit dem Fremden
Frankreich, Paris, Musée de l'Orangerie
Beginn:
18. März 2016
Ende:
19. Februar 2018
"Dada wird 100 Jahre alt: Zeit für «Dada Afrika»! Weltweit zum ersten Mal widmet sich diese Ausstellung der Auseinandersetzung der Dadaisten mit aussereuropäischer Kunst und Kultur. Im exotisch Fremden entdeckten die Dada-Künstler und -Künstlerinnen eine befreiende Gegenwelt. Damit
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wollten sie die eigene Gesellschaft und Kunst erneuern. In der Ausstellung treten dadaistische Arbeiten in Dialog mit Kunst, Musik und Literatur aus Afrika, Amerika, Asien und Ozeanien.
Die Darbietung von pseudo-afrikanischen Lautgedichten, Trommelrhythmen und Maskentänzen – spontan, vital und wild – folgte dem dadaistischen Selbstverständnis, grenzenlos zu agieren. Beim Publikum Befremden auszulösen, war intendiert. Die Masken von Marcel Janco, aber auch die Kostüme von Sophie Taeuber-Arp oder die Collagen von Hannah Höch waren von der Suche nach einer neuen Formensprache und elementaren Lebenswelt geprägt. Im exotisch Fremden entdeckten die Dada-Künstler und -Künstlerinnen eine befreiende Gegenwelt. Damit wollten sie die eigene Gesellschaft und Kunst erneuern. In dieser Ausstellung treten dadaistische Arbeiten in Dialog mit Kunst, Musik und Literatur aus Afrika, Amerika, Asien und Ozeanien." (Quelle: Museum Rietberg - Website zur Ausstellung , letzter Zugriff 19.05.2022) weniger anzeigen
Die Darbietung von pseudo-afrikanischen Lautgedichten, Trommelrhythmen und Maskentänzen – spontan, vital und wild – folgte dem dadaistischen Selbstverständnis, grenzenlos zu agieren. Beim Publikum Befremden auszulösen, war intendiert. Die Masken von Marcel Janco, aber auch die Kostüme von Sophie Taeuber-Arp oder die Collagen von Hannah Höch waren von der Suche nach einer neuen Formensprache und elementaren Lebenswelt geprägt. Im exotisch Fremden entdeckten die Dada-Künstler und -Künstlerinnen eine befreiende Gegenwelt. Damit wollten sie die eigene Gesellschaft und Kunst erneuern. In dieser Ausstellung treten dadaistische Arbeiten in Dialog mit Kunst, Musik und Literatur aus Afrika, Amerika, Asien und Ozeanien." (Quelle: Museum Rietberg - Website zur Ausstellung , letzter Zugriff 19.05.2022) weniger anzeigen
Koloniale Kontexte
MAREJESHO: The Call for Restitution from the Peoples of Kilimanjaro and Meru
Deutschland, Berlin, Tieranatommisches Theater, Campus Nord, Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik, Zentralinstitut der Humboldt-Universität zu Berlin
Beginn:
1. Oktober 2013
Ende:
30. Juni 2024
Koloniale Kontexte
Schwieriges Erbe. Linden-Museum und Württemberg im Kolonialismus
Deutschland, Stuttgart
Beginn:
16. März 2012
Ende:
8. Mai 2022
Die Ausstellung zeigt die kolonialen Verbindungen des Museums zwischen 1882, dem Jahr der Gründung des Württembergischen Vereins für Handelsgeographie als Träger des Museums, und ca. 1940 auf und bezieht Auswirkungen bis in die Gegenwart mit ein. Eine wichtige Rolle nahm Karl Graf von
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Linden ein. Er war Vorsitzender des Trägervereins und prägte das Museum während der Kolonialzeit. Entsprechend wurde das Museum 1911 nach ihm benannt. Daneben werden weitere Persönlichkeiten vorgestellt, die Teil von Geschichten sind, die sich zwischen dem Museum, Württemberg und den Kolonien abspielten. Ebenso wird nach denjenigen gefragt, über die wir aufgrund der kolonialen Verhältnisse wenig wissen, die aber dennoch maßgeblich am Aufbau der Sammlungen beteiligt waren. In einem weiteren Schritt wird das kolonialistische Vereinswesen betrachtet, zu dem auch der Trägerverein zu zählen ist. Vereine prägten das gesellschaftliche Leben und dienten als Multiplikatoren kolonialer Ideologien. Ereignisse wie Kolonialtagungen, -ausstellungen und sog. „Völkerschauen“ oder Objekte der Alltagskultur zeigen, wie tief verwurzelt der Kolonialismus auch in Stuttgart war. Es wird gefragt, welche Kontinuitäten sich bis heute ergeben. Ein weiterer Themenschwerpunkt befasst sich mit Gewalt und rückt exemplarisch den sogenannten „Boxer-Krieg“ in China (1900/01) in den Mittelpunkt. Hunderte Württemberger Soldaten zogen freiwillig in diesen Krieg, aus dem das Linden-Museum geplünderte Objekte besitzt. Württembergern, die an Kolonialexpeditionen und -kriegen teilnahmen, wurde ehrend mit Gedenktafeln und Denkmälern gedacht, die es teilweise noch heute gibt. Wie soll damit umgegangen werden?
In die Ausstellung fließt die Provenienzforschung im Museum ein. Außerdem wurde vom Linden-Museum eigens eine Untersuchung zu Württemberg und dem Kolonialismus in Auftrag gegeben. Die Landesgeschichte im Kontext des Kolonialismus zu betrachten und die vielen Querverbindungen zwischen Institutionen, Personen und Ereignissen herauszuarbeiten, ist ein neuer Ansatz. Auch wenn manche Fragen schon früher bearbeitet wurden, setzt die wissenschaftliche Forschung und Debatte bei vielen Fragen gerade erst ein. Zentral sind dabei kritische Distanz und Multiperspektivität, um Kolonialgeschichte nicht einseitig oder gar nostalgisch aus der Sicht württembergischer Akteure nachzuerzählen. Dass die Auseinandersetzung stark in Bewegung ist, wird auch in der Ausstellung sichtbar. Angelehnt an die Idee der Werkstatt sind die Besucher*innen aufgefordert, Fragen zu beantworten, eigene Gedanken oder Kritik festzuhalten und ihr Wissen einzubringen oder zu hinterfragen. Die Besucher*innen können verschiedene Standpunkte und Perspektiven einnehmen, Leerstellen und Verbindungslinien werden offengelegt und die Inhalte zur Diskussion gestellt. Im Rahmen der Ausstellung haben sich in einer Begleitgruppe Expert*innen und Aktivist*innen mit einem Bezug zu Stuttgart, dem Linden-Museum und Expertise rund um das Thema Kolonialismus, Postkolonialismus, Dekolonisierung und Antirassismus zusammengetan, um die Sonderausstellung „Schwieriges Erbe“ zu diskutieren. Ein Teil dieser Auseinandersetzung wird nun im Werkstattbereich der Ausstellung präsentiert und soll alle Besucher*innen dazu einladen, sich mit den Kontinuitäten des Kolonialismus, den daraus resultierenden Verhaltensmustern und
Privilegien sowie Möglichkeiten zur Heilung dieser offenen Wunde auseinanderzusetzen. Die Begleitgruppe hofft, dass die angestoßenen Gedanken, Interventionen und Kritiken Eingang in den Transformationsprozess des Linden-Museums und der Aufarbeitung des Kolonialen Erbes finden und nachhaltig weiterentwickelt und verwirklicht werden. (Quelle: Pressemitteilung, letzter Zugriff 20.02.2024) weniger anzeigen
In die Ausstellung fließt die Provenienzforschung im Museum ein. Außerdem wurde vom Linden-Museum eigens eine Untersuchung zu Württemberg und dem Kolonialismus in Auftrag gegeben. Die Landesgeschichte im Kontext des Kolonialismus zu betrachten und die vielen Querverbindungen zwischen Institutionen, Personen und Ereignissen herauszuarbeiten, ist ein neuer Ansatz. Auch wenn manche Fragen schon früher bearbeitet wurden, setzt die wissenschaftliche Forschung und Debatte bei vielen Fragen gerade erst ein. Zentral sind dabei kritische Distanz und Multiperspektivität, um Kolonialgeschichte nicht einseitig oder gar nostalgisch aus der Sicht württembergischer Akteure nachzuerzählen. Dass die Auseinandersetzung stark in Bewegung ist, wird auch in der Ausstellung sichtbar. Angelehnt an die Idee der Werkstatt sind die Besucher*innen aufgefordert, Fragen zu beantworten, eigene Gedanken oder Kritik festzuhalten und ihr Wissen einzubringen oder zu hinterfragen. Die Besucher*innen können verschiedene Standpunkte und Perspektiven einnehmen, Leerstellen und Verbindungslinien werden offengelegt und die Inhalte zur Diskussion gestellt. Im Rahmen der Ausstellung haben sich in einer Begleitgruppe Expert*innen und Aktivist*innen mit einem Bezug zu Stuttgart, dem Linden-Museum und Expertise rund um das Thema Kolonialismus, Postkolonialismus, Dekolonisierung und Antirassismus zusammengetan, um die Sonderausstellung „Schwieriges Erbe“ zu diskutieren. Ein Teil dieser Auseinandersetzung wird nun im Werkstattbereich der Ausstellung präsentiert und soll alle Besucher*innen dazu einladen, sich mit den Kontinuitäten des Kolonialismus, den daraus resultierenden Verhaltensmustern und
Privilegien sowie Möglichkeiten zur Heilung dieser offenen Wunde auseinanderzusetzen. Die Begleitgruppe hofft, dass die angestoßenen Gedanken, Interventionen und Kritiken Eingang in den Transformationsprozess des Linden-Museums und der Aufarbeitung des Kolonialen Erbes finden und nachhaltig weiterentwickelt und verwirklicht werden. (Quelle: Pressemitteilung, letzter Zugriff 20.02.2024) weniger anzeigen
Koloniale Kontexte
Das Große Spiel - Archäologie und Politik
Deutschland, Essen, Ruhr-Museum
Beginn:
12. Februar 2010
Ende:
13. Juni 2010
Die spektakulären Ausgrabungen der Nofretete und des Pergamonaltars sowie die leidenschaftlich geführten Diskussionen über deren Rückgabeforderungen verlangen nach einer Erklärung über die Hintergründe ihrer Entdeckung und ihren rechtlichen Grundlagen.
Erstmals wurde in der ... mehr anzeigen mit internationalen Kooperationspartnern erarbeiteten Ausstellung "Das Große Spiel - Archäologie und Politik" der Frage nachgegangen, was Personen wie Sven Hedin, Lawrence von Arabien, Gertrude Bell, den Priester Alois Musik oder den Essener Carl Humann dazu bewogen hat, sich den strapaziösen, zum Teil lebensbedrohlichen Expeditionen auszusetzen, um antike Kulturen zu erforschen und deren Schätze auszugraben.
Der Begriff "The Great Game/Das Große Spiel" steht für den Wettkampf, das politische Schachspiel der Deutschen, Franzosen, Engländer, Italiener und Russen um die besten, prestigeträchtigsten Ausgrabungsplätze. Der Blick richtet sich dabei auf diejenigen Gebiete, die zur Zeit des Kolonialismus im Hauptinteresse der europäischen Großmächte standen: Nordafrika, Naher Osten und Zentralasien.
Über 60 international bekannte Museen, Institutionen und Privatbesitzer haben ihre hochkarätigen und zum Teil zuvor nie gezeigten Kunstwerke zugesagt wie zum Beispiel der Louvre, La Bibliothèque nationale de France, das British Museum, die British Library, die Österreichische Nationalbibliothek und das Pergamonmuseum. (Quelle: Webseite zur Ausstellung, letzter Zugriff 20.02.2024) weniger anzeigen
Erstmals wurde in der ... mehr anzeigen mit internationalen Kooperationspartnern erarbeiteten Ausstellung "Das Große Spiel - Archäologie und Politik" der Frage nachgegangen, was Personen wie Sven Hedin, Lawrence von Arabien, Gertrude Bell, den Priester Alois Musik oder den Essener Carl Humann dazu bewogen hat, sich den strapaziösen, zum Teil lebensbedrohlichen Expeditionen auszusetzen, um antike Kulturen zu erforschen und deren Schätze auszugraben.
Der Begriff "The Great Game/Das Große Spiel" steht für den Wettkampf, das politische Schachspiel der Deutschen, Franzosen, Engländer, Italiener und Russen um die besten, prestigeträchtigsten Ausgrabungsplätze. Der Blick richtet sich dabei auf diejenigen Gebiete, die zur Zeit des Kolonialismus im Hauptinteresse der europäischen Großmächte standen: Nordafrika, Naher Osten und Zentralasien.
Über 60 international bekannte Museen, Institutionen und Privatbesitzer haben ihre hochkarätigen und zum Teil zuvor nie gezeigten Kunstwerke zugesagt wie zum Beispiel der Louvre, La Bibliothèque nationale de France, das British Museum, die British Library, die Österreichische Nationalbibliothek und das Pergamonmuseum. (Quelle: Webseite zur Ausstellung, letzter Zugriff 20.02.2024) weniger anzeigen