Historische Inventarkarten des Landesmuseums Oldenburg
NS-Raubgut

Bericht zur Provenienzforschung in Bayern

61 restituierte Objekte und über 1700 Suchmeldungen

61 Objekte wie Gemälde, Bücher oder Silberwaren aus bayerischen Einrichtungen konnten im Jahr 2022 durch die Arbeit des Forschungsverbundes Provenienzforschung Bayern (FPB) an die Nachfahr:innen der vormaligen Eigentümer:innen restituiert werden. Darüber informiert der aktuelle Tätigkeitsbericht des Forschungsverbundes, der einen Überblick über die Arbeit der 26 beteiligten Institutionen bietet, die sich mit der Geschichte von mutmaßlich geraubten Kunst- und Kulturgütern befassen. An dem 2015 gegründeten bayerischen Forschungsverbund sind Museen, die Bayerische Staatsbibliothek, Archive sowie universitäre Lehrstühle und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen beteiligt. Durch eine enge Kooperation zwischen den Einrichtungen werden Synergieeffekte geschaffen. So kommt es zum Beispiel nicht selten vor, dass sich Objekte aus dem Bestand eines Händlers oder Sammlers heute in mehreren Institutionen befinden. In diesen Fällen recherchieren die Mitglieder gemeinsam und unterstützen sich bei ihrer Forschungsarbeit.

Der Vorsitzende des Forschungsverbundes Dr. Matthias Weniger erklärt: „Die jährlichen Tätigkeitsberichte führen eindrücklich vor Augen, dass der Forschungsverbund Provenienzforschung Bayern in ständigem Wandel begriffen ist. Neben dem Kunstentzug der NS-Zeit geraten weitere Themen in den Fokus, nicht zuletzt die Belastungen aus Kolonialzeit und DDR-Unrecht. Zugleich stoßen kontinuierlich weitere Einrichtungen zu unserem Kreis. Der ständige Austausch im Forschungsverbund trägt wesentlich zum Erfolg der Provenienzarbeit in Bayern bei.“

Der Forschungsverbund Provenienzforschung Bayern legt jedes Jahr einen aktuellen Tätigkeitsbericht vor, der auch auf seiner Webseite veröffentlicht wird . Wesentlicher Förderer ist der Freistaat Bayern. Durch die aktive Forschung des Verbundes wurden im vergangenen Jahr 908 Objekte aus bayerischen Museen und Bibliotheken, bei denen ein begründeter Verdacht auf Raubkunst besteht, in der Lost Art-Datenbank eingetragen. Eine aktualisierte Liste mit sogar 1716 Datensätzen, darunter Handschriften und Musikalien, wurde im März 2023 erstellt.


Weitere Informationen zum Forschungsverbund Provenienzforschung Bayern:
https://www.provenienzforschungsverbund-bayern.de/