Hermann Schlome war Holzhändler und stammte aus einer jüdisch-orthodoxen Händlerfamilie in Janowitz in der ehemaligen preußischen Provinz Posen (heute Janowiec/Polen). Aus seiner Ehe mit Auguste Frost (1862-1942) gingen die Söhne Paul, Arthur und Julius sowie Tochter Clara hervor. Vermutlich gleich nach dem Ersten Weltkrieg zogen die Kinder nach Berlin. Um 1933 zogen auch Hermann und seine Frau nach Berlin. Ein besonders inniges Verhältnis verband Hermann mit seiner Enkelin Susanne Schlome (geboren 1930), der Tochter seines ältesten Sohnes Paul.
Am 1. September 1942 wurden Hermann und Auguste Schlome mit dem „54. Alterstransport“ nach Theresienstadt deportiert. Hermann Schlome starb am 16. September 1942 in Theresienstadt, seine Frau Auguste wurde Anfang Oktober 1942 in Treblinka ermordet. Viele weitere Familienangehörige verloren durch die Shoah ihr Leben. Susannes Vater Paul starb am 22. Oktober 1942 in Riga.
Hermanns Enkelin Susanne entkam der Verfolgung am 4. Juli 1939 durch einen Kindertransport nach Großbritannien und wurde vom Ehepaar Handslip aus dem kleinen Dorf Werham aufgenommen, wo sie ihr Leben verbrachte. Bis 1942 blieb sie in Briefkontakt mit ihrer Mutter in Berlin, danach wurden ihre Eltern nach Riga deportiert. Susanne Woodin sind nur wenige Erinnerungsstücke an ihre Familie geblieben.
Das Jüdische Museum Westfalen erforscht im Rahmen des langfristigen Projekts eine Reihe von Judaica und Büchern aus der Sammlung. Aufgrund der bisherigen Forschungen konnten bereits mehrere Erbinnen und Erben ermittelt werden und Restitutionen erfolgen.