Aufarbeitung der Kolonialgeschichte - Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste startet neuen Förderzweig

Zur Bewertung der Förderanträge zu Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten nimmt nun ein entsprechender Förderbeirat seine Arbeit auf.

Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste fördert ab 2019 Projekte zur Provenienz- und Grundlagenforschung von Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten. Anträge können seit Beginn des Jahres gestellt werden. Für den neuen Förderzweig stehen dem Zentrum in diesem Jahr 1,9 Mio. Euro zur Verfügung. Zur Bewertung der an die Stiftung gerichteten Förderanträge zu Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten nimmt nun ein entsprechender Förderbeirat seine Arbeit auf, dessen Mitglieder die Stiftungsratsvorsitzende Monika Grütters mit einem Schreiben berufen hat.

Dem Bei­rat ge­hö­ren an: Prof. Dr. Mo­ni­ca Ju­ne­ja (Uni­ver­si­tät Hei­del­berg), Prof. Dr. Wieb­ke Ahrndt (Über­see-Mu­se­um Bre­men), Prof. Dr. Ul­ri­ke Lind­ner (Uni­ver­si­tät zu Köln), Dr. Bar­ba­ra Plan­ken­stei­ner (Mu­se­um am Ro­then­baum), Prof. Dr. Dr. An­to­i­net­te Do­mi­nicé (Lud­wig-Ma­xi­mi­li­an-Uni­ver­si­tät Mün­chen), Prof. Dr. Al­bert Gouaf­fo (Uni­ver­sité de Dschang , Ka­me­run), Prof. Dr. Béné­dic­te Sa­voy (Tech­ni­sche Uni­ver­si­tät Ber­lin), Dr. Ste­pha­nie Tasch (Kul­tur­stif­tung der Län­der).

Grüt­ters er­klär­te da­zu „Über vie­le Jahr­zehn­te war die Ko­lo­ni­al­ge­schich­te in Deutsch­land ein blin­der Fleck in der Er­in­ne­rungs­kul­tur. Die Pro­ve­ni­enz­for­schung zu Samm­lungs­gut aus ko­lo­nia­len Kon­tex­ten ist ein ent­schei­den­der Bei­trag da­zu, ge­nau­er hin­zu­schau­en. Das Deut­sche Zen­trum Kul­tur­gut­ver­lus­te be­sitzt große Er­fah­rung dar­in, der Ge­schich­te der Wer­ke auf den Grund zu ge­hen. Der neu be­ru­fe­ne För­der­bei­rat be­steht aus re­nom­mier­ten Ex­per­tin­nen und Ex­per­ten und be­zieht ei­ne in­ter­na­tio­na­le Per­spek­ti­ve ein. Da­mit be­kom­men öf­fent­li­che Mu­se­en und Samm­lun­gen, Bi­blio­the­ken, Ar­chi­ve so­wie For­schungs­ein­rich­tun­gen in ganz Deutsch­land Un­ter­stüt­zung bei der kom­ple­xen Auf­ga­be, die Her­kunft ih­rer Wer­ke aus ko­lo­nia­len Kon­tex­ten zu klä­ren.“

Das Deut­sche Zen­trum Kul­tur­gut­ver­lus­te in Mag­de­burg nimmt sich da­mit nun auch der wich­ti­gen Auf­ga­be der Auf­ar­bei­tung der Pro­ve­ni­en­zen von Samm­lungs­gut aus ko­lo­nia­len Kon­tex­ten an. Die Kern­auf­ga­be des Zen­trums, die Pro­jekt­för­de­rung im Be­reich NS-Raub­gut, bleibt da­von un­be­rührt.

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