Dokumente aus Gurlitts Nachlass im Bundesarchiv einsehbar
Ab sofort können Dokumente und Fotos aus dem Salzburger Nachlass von Cornelius Gurlitt im Bundesarchiv eingesehen werden. Mit der Veröffentlichung treibt das Projekt „Provenienzrecherche Gurlitt“ die transparente Aufklärung des Kunstfundes weiter voran.
Bei den Materialien handelt es sich um rund 600 historische Fotos der Jahre 1936-41 aus den Alben des Hamburger Kunstkabinetts des Kunsthändlers Hildebrand Gurlitt (1936-41), Cornelius Gurlitts Vater, sowie 1.800 weitere Fotografien von Kunstwerken. Auf den Rückseiten der Fotos befinden sich teils Expertisen oder Anmerkungen, die für die Provenienzforschung wertvoll sind. Außerdem sind nun zwei Schätzlisten des französischen Experten Francois Max-Kann zur Grafik-Sammlung von Roger Delapalme, eine von 1941 und eine undatiert, zugänglich. Diese gehören zu 17 Kisten mit Dokumenten, die aus Cornelius Gurlitts Haus in Salzburg stammen.
Am 24. März 2016 wurden bereits 184 Kunstwerke, die im Salzburger Haus von Cornelius Gurlitt aufgefunden worden waren, in die LostArt-Datenbank eingestellt.
Dazu erklärt Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters: „Dies sind weitere wichtige Schritte zu größtmöglicher Transparenz. Diese ist mir besonders wichtig, denn sie schafft Vertrauen in die Ergebnisse der Forschung, und wir schulden sie den Opfern und ihren Nachkommen.
Das Material kann zu den üblichen Nutzungsbedingungen in den Lesesälen der Bundesarchivstandorte Berlin, Koblenz, Freiburg eingesehen werden.
Das Projekt „Provenienzrecherche Gurlitt“ erschließt am Münchner Zentralinstitut für Kunstgeschichte in Zusammenarbeit mit dem Institut für Zeitgeschichte den schriftlichen Nachlass von Cornelius Gurlitt, um diesen für die Provenienzforschung verfügbar zu machen. Das Bundesarchiv unterstüzt das Vorhaben und digitalisiert ca. 6.000 Schriftstücke aus dem Nachlass. Diese sollen ab Mitte Mai 2016 im Bundesarchiv zugänglich sein.
Mit dem aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien finanzierten Projekt „Provenienzrecherche Gurlitt“ führt das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste seit Januar 2016 die Forschungsarbeit zum Kunstfund Gurlitt fort. Forschungsgegenstand sind 680 Werke, die von der Taskforce „Schwabinger Kunstfund“ noch nicht abschließend untersucht wurden. Vorrangig behandelt das Projekt 189 Kunstwerke, bei denen Verdachtsmomente auf einen NS-verfolgungsbedingten Verlust bestehen oder entsprechende Ansprüche geltend gemacht wurden.
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