Gilbert Lupfer wird neuer hauptamtlicher Vorstand des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste
Der Kunsthistoriker Prof. Dr. Gilbert Lupfer wird zum 15. Mai 2020 hauptamtlicher Vorstand des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste. Er löst damit auf Beschluss des Stiftungsrats Rüdiger Hütte ab, der seine Amtszeit vereinbarungsgemäß nach fünf Jahren beendet. Gilbert Lupfer, der zuvor bereits ehrenamtlicher wissenschaftlicher Vorstand der Stiftung gewesen war, ist damit nun alleiniger Vorstand.
Stiftungsratsvorsitzender Dr. Günter Winands, Amtschef bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, würdigte den neuen hauptamtlichen Vorstand: „Prof. Lupfer steht dem Deutschen Zentrum Kulturgutverluste bereits seit 2017 als ehrenamtlicher Vorstand mit seiner hervorragenden fachlichen Expertise zur Verfügung. Wir freuen uns, dass er seine umfangreiche Erfahrung nun als hauptamtlicher Vorstand in den Dienst der Stiftung stellt. Bereits in den vergangenen Jahren hat Prof. Lupfer entscheidend dazu beigetragen, das Zentrum zu einer national und international anerkannten Institution für die Förderung der Provenienzforschung zu entwickeln. Unter seiner Leitung wird das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste auch weiterhin insbesondere die Erforschung und Rückgabe von NS-Raubgut stärken und seine Arbeit kontinuierlich erfolgreich weiterentwickeln können.“
Gilbert Lupfer habilitierte sich 2002 und ist seit 2007 außerplanmäßiger Professor für Kunstgeschichte an der Technischen Universität Dresden. Seit 2002 ist er Mitarbeiter der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD), zunächst als Leiter des Forschungsprojekts „Museum und Kunst in totalitären Systemen“, seit 2008 als Leiter des „Daphne“-Projekts für Provenienzforschung, Erfassung und Inventur. 2013 wurde er zusätzlich Leiter der Abteilung Forschung und wissenschaftliche Kooperation. Er stand dem Deutschen Zentrum Kulturgutverluste bereits als stellvertretender Vorsitzender des För¬derbeirats zur Verfügung, war Vorsitzender des Fachbeirats der ehemaligen Koordinierungsstelle Mag¬deburg sowie Mitglied im Beirat der ehemaligen Arbeitsstelle für Provenienzforschung, die beide im Zentrum aufgegangen sind. 2017 wurde er zum wissenschaftlichen Vorstand des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste berufen.
Gilbert Lupfer: „Seit seiner Gründung 2015 hat sich das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste enorm entwickelt und neue Themenfelder hinzugewonnen. Ich will diese neuen Felder weiter ausbauen, ohne dabei unser Kernthema, den Entzug von Kulturgütern durch den NS-Staat, aus den Augen zu verlieren. Und ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit einem sehr erfahrenen, professionellen Team in Magdeburg sowie in Berlin.“
Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste in Magdeburg ist eine 2015 vom Bund, den Ländern und den kommunalen Spitzenverbänden gegründete Stiftung. Es ist in Deutschland national und international der zentrale Ansprechpartner zu Fragen unrechtmäßiger Entziehungen von Kulturgut. Das Hauptaugenmerk des Zentrums gilt dem im Nationalsozialismus verfolgungsbedingt entzogenen Kulturgut, insbesondere aus jüdischem Besitz. Das Zentrum versteht seine Arbeit als wichtigen Beitrag zur Wiedergutmachung erlittenen Unrechts.