Arbeit und Einfluss der Fachstelle für Heimatmuseen insbesondere unter Heinz Arno Knorr bei der Bestandsbildung, Bestandsdokumentation und Bestandsprofilierung musealer Sammlungen in der SBZ/DDR im Gebiet des heutigen Landes Sachsen-Anhalt

Förderbereich:
SBZ / DDR
Zuwendungs­empfänger:
Stadt Halberstadt
Forschungseinrichtung:
  • Städtisches Museum (Halberstadt)
  • Stadtarchiv (Halberstadt)
Bundesland:
Sachsen-Anhalt
Ansprechpartner:
Dr. Antje J. Gornig

PositionProjektleiterin | Direktorin Städtisches Museum und Stadtarchiv Halberstadt

Tel.+49 (0) 3941 551470

E-MailAntje.gornig@halberstadt.de

Dr. Claudia Brandt

PositionWissenschaftliche Mitarbeiterin

Tel.+49 (0) 151 14372722

E-Mailclaudia.brandt@halberstadt.de

Kristin Houschka, M.A.

PositionWissenschaftliche Mitarbeiterin

Tel.+49 (0) 151 61598100

E-Mailkristin.houschka@halberstadt.de

Projekttyp:
Langfristig
Projektlaufzeit:
bis
Beschreibung:

Das Projekt hat zum Ziel, die Bildung, Dokumentation und Profilierung von Sammlungsbeständen in stadt- und regionalgeschichtlichen Museen in SBZ und DDR zu untersuchen, um Gegenständen aus Enteignungen und anderen Entziehungsvorgängen von 1945 bis 1990 auf die Spur zu kommen. Am Beispiel des Städtischen Museums Halberstadt und weiterer Museen in Sachsen-Anhalt soll die Frage geklärt werden, wie und aufgrund welcher legislativen Vorgaben mit Gegenständen aus Kulturgutentzugskontexten umgegangen wurde.

Im Fokus steht dabei die dem Ministerium für Kultur unterstellte Fachstelle für Heimatmuseen in Halle (Saale) unter der Leitung von Heinz Arno Knorr, die seit ihrer Gründung 1954 maßgeblich Einfluss auf das Museumswesen der DDR ausgeübt hatte. Die Museen wurden durch die Fachstelle zum einen inhaltlich stark gestaltet, zum anderen wurden 1957 mit den „Knorr-Standards einheitliche Inventarisierungsmethoden eingeführt, die zum Teil heute noch Anwendung finden. Knorr war die zentrale Figur des ab 1952 mehr und mehr zentralistisch organisierten Museumswesens in der DDR. Sein Wirken soll im Forschungsprojekt erstmalig umfassend und auf breiter Quellengrundlage dargestellt und für die Provenienzforschung zu Entzugskontexten in der SBZ/DDR nutzbar gemacht werden.

Daraus folgend wird die praktische Umsetzung der Dokumentation vor allem der heute kritisch zu bewertenden Herkünfte in den Museen recherchiert. In dem Städtischen Museum Halberstadt, dem Kreismuseum Bitterfeld, dem Stadtmuseum Halle und dem Kulturhistorischen Museum Magdeburg werden verfügbare Unterlagen wie Inventarbücher, Korrespondenz, Protokolle etc. die Quellengrundlage bilden. Zeitzeug:innengespräche mit ehemaligen Mitarbeiter:innen aus dem Museums- und Kulturbereich sollen einen Eindruck von der konkreten Praxis in den jeweiligen Häusern geben. Des Weiteren folgen Recherchen u. a. im Bundesarchiv, um etwa Rückschlüsse auf die Rolle des Staatlichen Kunsthandels der DDR ziehen zu können. Durch die breite Quellenforschung in den Museen sollen verallgemeinernde Erkenntnisse für die praktische und objektbezogene Provenienzforschung gewonnen werden.

(c) Städtisches Museum und Stadtarchiv Halberstadt