"Schädel mehrerer lnsulanerstämme" - Die Schädelsammlung von Ernst Albert Fritze im Museum Wiesbaden

Förderbereich:
Koloniale Kontexte
Zuwendungs­empfänger:
Museum Wiesbaden
Kooperationspartner:
Goethe-Universität Frankfurt am Main. Universitätsklinikum Frankfurt, Institut für Rechtsmedizin
Bundesland:
Hessen
Ansprechpartner:
Dr. Andy Reymann

PositionProjektleitung

Tel.+49(0)611-335-2283

E-MailAndy.Reymann@Museum-Wiesbaden.de

Projekttyp:
Kurzfristig
Projektlaufzeit:
bis
Beschreibung:

In den naturhistorischen Sammlungen des Museums Wiesbaden findet sich neben mehr als eine Million naturkundlichen Objekten und einer kleinen ethnographischen Sammlung ein Konvolut aus insgesamt 12 menschlichen Schädeln mit der Provenienz Dr. Ernst Albert Fritze, darunter ein neuseeländischer Toi Moko.

Fritze, der ab 1817 als Militärarzt im Dienste der niederländischen Ostindienkompanie (VOC) stand und als Reformer des Medizinalwesens auf Sumatra und Java sowie als Naturforscher zu Lebzeiten großes Renommee erlangte, war ebenfalls Ehrenmitglied des Nassauischen Vereins für Naturkunde und belieferte diesen spätestens ab 1833 mit zahlreichen naturkundlichen Objekten.

Obwohl Fritze jedoch zu seiner Zeit bekannt war und auch in den Schriften seines Schülers Junghuhn häufige Erwähnung findet, ist zu seiner Person bisher nur recht wenig zusammengetragen worden. Und auch die Provenienz der menschlichen Überreste bleibt bisher im Dunkeln.

Am 7. Juni 2023 wurde der Toi Moko im Beisein der hessischen Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst Angela Dorn und des neuseeländischen Botschafters Craig Hawke an eine Delegation von Vertreterinnen und Vertretern der Maori und Moriori im Rahmen des Karanga Aotearoa-Programmes repatriiert. Die übrigen 11 Schädel befinden sich jedoch weiterhin in Wiesbaden. Um mehr über die Ursprünge der Kollektion zu erfahren, wurde dem Museum Wiesbaden die Förderung eines Kooperationsprojektes mit dem Institut für Rechtsmedizin der Universitätsklinik Frankfurt am Main und Forscherinnen der Niederlandistik der Universität Köln bewilligt. Ziel ist es, im Rahmen der Laufzeit mittels non-invasiver forensischer und Quellenrecherche in den Archiven der niederländischen Ostindienkompanie zusätzliche Informationen zu erhalten, die bei der Herkunftsbestimmung und dem weiteren Umgang helfen können.

© Museum Wiesbaden