Wissenschaftliche Recherche zur Provenienz eines Gemäldebestandes bestehend aus 13 Gemälden der Gemäldesammlung des Sächsischen Weinbaumuseums Hoflößnitz

Förderbereich:
NS-Raubgut
Zuwendungs­empfänger:
Stiftung Weingutmuseum Hoflößnitz
Bundesland:
Sachsen
Ansprechpartner:
Hendrikje Loof M.A.

PositionWissenschaftliche Mitarbeiterin

Tel.+49 (0) 351 8 39 83 31

E-MailLoof@hofloessnitz.de

Projekttyp:
Langfristig
Projektlaufzeit:
bis
Beschreibung:

Das Sächsische Weinbaumuseum Hoflößnitz verfügt über einen 1960 zusammenhängend inventarisierten Bestand von 13 Gemälden mit Porträts von fürstlichen Personen und Würdenträgern des 17. Jahrhunderts, zu deren Provenienz lediglich bekannt war, dass ein Teil davon im September 1940 in die Sammlung des damals städtischen Museums gelangte. Da nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden konnte, dass es sich dabei um „Raubkunst handelt, entschloss sich die Museumsleitung dazu, eine interdisziplinäre Untersuchung der Herkunft der Gemälde in Auftrag zu geben. Dank der Förderung durch die Arbeitsstelle für Provenienzforschung konnten die Untersuchungen von 2011 bis 2012 durch zwei Kunsthistorikerinnen und einen Restaurator durchgeführt werden.

Die umfangreiche Quellenanalyse hat ergeben, dass die 13 Gemälde offenbar Teil eines größeren Konvolutes waren, das im 17. und frühen 18. Jahrhundert zur Innenausstattung der repräsentativen Räume der Burg Stolpen gehörte. Wie die restauratorische Untersuchung ergeben hat, handelt es sich bei 10 der Gemälde um zeitgenössische Kopien nach bekannten Originalen, für die als Auftraggeber nur die sächsischen Kurfürsten Christan II. und Johann Georg I. in Betracht kommen.

Nachdem der Gemäldebestand im Jahre 1716 aus den Räumen der Burg Stolpen entfernt wurde, gelangten Teile davon später in die Sammlung des Königlich Sächsischen Altertumsvereins, in dessen Museum im Palais im Großen Garten in Dresden sie zeitweilig auch ausgestellt waren. Von den 13 untersuchten Gemälden tragen 12 eindeutig alte Signaturen der Sammlung des Altertumsvereins. Sechs der Gemälde wurden 1940 als Leihgaben in das Museum Hoflößnitz überführt. Für die übrigen Werke ließ sich das Datum der Einlieferung (offenbar vor 1945) nicht genau bestimmen. Im Ergebnis der ausführlich dokumentierten Untersuchung, die u.a. auch wertvolle Aufschlüsse zu Entstehungszeitraum und Herkunft, zu den dargestellten Personen und zum Zustand der Gemälde erbrachte, traten keinerlei Hinweise auf eine belastete Provenienz zutage.

(c) Stiftung Weinbaumuseum Hoflößnitz