Ahnen- und Trophäenschädel aus ehemals Deutsch-Neuguinea. Annäherung an Provenienz und Erwerbung einer Sammlung kulturell sensibler Objekte in den Beständen des Übersee-Museums Bremen

Förderbereich:
Koloniale Kontexte
Zuwendungs­empfänger:
Übersee-Museum Bremen
Bundesland:
Bremen
Ansprechpartner:
Bettina von Briskorn

Tel.+49 (0) 421 - 160 38 401

E-Mailb.vonbriskorn@uebersee-museum.de

Projekttyp:
Langfristig
Projektlaufzeit:
bis
Beschreibung:

Im Fokus des laufenden Provenienzforschungsprojekts zu menschlichen Überresten aus ehemals Deutsch-Neuguinea, die sich in der naturkundlichen und ethnografischen Sammlung des Übersee-Museums befinden, stehen aktuell 125 Schädel. Systematisches Zusammentragen von vor allem im Haus in verschiedenen Quellgattungen verstreut vorliegenden Informationen, erhöhte den Kenntnisstand im ersten Projektjahr deutlich. Vorläufig sind vier Gruppen von Einlieferern festgestellt: 1. von einem Museumsmitarbeiter 1912 von einer Reise mitgebrachte unbearbeitete Schädel; 2. von der Neuguinea-Compagnie veräußerte übermodellierte Sepik-Schädel, die ein Kapitän der Kompanie 1910 zusammentrug; 3. von der Bremer Südsee-Gesellschaft veräußerte übermodellierte Sepik-Schädel, welche ein Firmenmitglied um 1913 vermittelte; 4. auf Angestellte von Missionen und Unternehmen zurückgehende Schädel. Ausgehend von den festgestellten Daten sollen weiterführende Quellen ausgewertet werden, um Erwerbungsumstände der Schädel transparent zu machen und die involvierten Personen zu ermitteln. Ziel ist es, auf der Basis der gewonnenen Erkenntnisse in einen Dialog mit Fachwissenschaftler*innen/Vertreter*innen der Herkunftsgesellschaften aus Papua-Neuguinea einzutreten, um wenn gewünscht eine Repatriierung der Schädel einzuleiten.

(c) Übersee-Museum Bremen