Ethnografisches Sammeln zur deutschen Kolonialzeit in "Neumecklenburg" – ein kooperatives Forschungsprojekt mit New Ireland/Papua-Neuguinea

Förderbereich:
Koloniale Kontexte
Zuwendungs­empfänger:
Übersee-Museum Bremen
Bundesland:
Bremen
Projekttyp:
Langfristig
Projektlaufzeit:
bis
Beschreibung:

New Ireland, von 1884 bis 1914 „Neumecklenburg genannt, ist eine Provinz im heutigen Staat Papua New Guinea. In der deutschen Kolonialzeit war sie eine jener Regionen, deren Kulturgut, vor allem Schnitzarbeiten, man überaus schätzte und daher in Museen sammelte. Im „Schutzgebiet, das nicht wie die afrikanischen Kolonien „Schutztruppen besaß, wurden Strafexpeditionen zum Teil von der Kaiserlichen Marine und Polizeitruppen durchgeführt, so auch in „Neumecklenburg. Das Gebiet galt als Arbeitskräftereservoir. So wurden dort Männer und Frauen teilweise gewaltsam zur Arbeit auf Plantagen genötigt. Mithin waren die Verhältnisse zwischen Einheimischen und Deutschen in der Kolonialzeit in New Ireland durchaus konfliktträchtig.

Das Übersee-Museum besitzt Kontakte nach New Ireland und möchte seine 716 Nummern umfassende Sammlung aus der Provinz hinsichtlich ihrer Provenienz und der Frage, wie sich der benannte historische Kontext auf das Sammeln auswirkte, in den Blick nehmen. Dabei werden wir mit einem Meisterschnitzer und seinem Schüler aus New Ireland kooperieren, die auch nach Bremen als Gäste eingeladen sind. Darüber hinaus planen wir über die sozialen Medien Verbindung zu den Menschen der Provinz aufzunehmen, um Sammlungsinformationen zusammenzutragen. Auf der Basis der gewonnenen Erkenntnisse könnte die Frage der Rückführung neuirländischen Kulturguts im Dialog mit den Herkunftsgesellschaften erörtert werden.

(c) Überseemuseum Bremen