Historische Inventarkarten des Landesmuseums Oldenburg

Aufgaben des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste

Wir erläutern die Aufgaben, Handlungsfelder und Ziele des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste und stellen einen Erklärfilm zur Frage „Was ist Provenienzforschung?“ zur Verfügung. Außerdem ist die Satzung der Stiftung auf dieser Seite abrufbar.

Das Deut­sche Zen­trum Kul­tur­gut­ver­lus­te ist in Deutsch­land zen­tra­ler An­sprech­part­ner zu Fra­gen un­recht­mä­ßig ent­zo­ge­nen Kulturguts. Es för­dert die Pro­ve­ni­enz­for­schung in Deutschland, insbesondere an kulturgutbewahrenden Einrichtungen, unter anderem durch fi­nan­zi­el­le Zu­wen­dun­gen. Ziel ist die Klärung, ob Kulturgüter ihren rechtmäßigen Eigentümer:innen etwa im Zuge von staatlicher Verfolgung entzogen wurden. Als Förderinstitution ermöglicht, unterstützt, vernetzt das Zentrum außerdem Forschungsprojekte und regt sie an, betreibt jedoch keine eigene Forschung.

Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste kooperiert eng mit dem Vorstand des Arbeitskreises Provenienzforschung e. V. und dem Arbeitskreis Provenienzforschung und Restitution – Bibliotheken.

Das Au­gen­merk des Zen­trums gilt zunächst dem im Na­tio­nal­so­zia­lis­mus ver­fol­gungs­be­dingt ent­zo­ge­nen Kulturgut ins­be­son­de­re aus jü­di­schem Be­sitz (sog. NS-Raub­gut). Grund­la­ge für sei­ne Ar­beit in die­sem Be­reich sind die 1998 ver­ab­schie­de­ten Wa­shing­to­ner Prin­zi­pi­en, zu de­ren Ummsetzung sich Deutsch­land im Sin­ne sei­ner historischen und mo­ra­li­schen Selbst­ver­pflich­tung be­kannt hat (Ge­mein­sa­me Er­klä­rung, 1999). Kul­tur­gut­ver­lus­te aus die­sem Be­reich wer­den als Such- und Fund­mel­dun­gen in der öf­fent­lich zu­gäng­li­chen Da­ten­bank Lost Art dokumen­tiert.

Über die Lost Art-Da­ten­bank ver­öf­fent­licht das Zen­trum dar­über hin­aus Kriegsverluste (sog. Beu­te­gut), die infol­ge des Zwei­ten Welt­krie­ges wi­der­recht­lich ent­zo­gen, ver­bracht oder ver­la­gert wur­den. Neben Lost Art betreibt das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste die Forschungsdatenbank Proveana. Darin werden vor allem die Ergebnisse der von ihm geförderten Forschungsprojekte dargestellt.

Ein wei­te­res Hand­lungs­feld des Zen­trums sind die Kul­tur­gut­ver­lus­te wäh­rend der so­wje­ti­schen Be­sat­zung und in der DDR. Un­ab­hän­gig von An­sprü­chen und der gel­ten­den Rechts­la­ge geht es hier um die Auf­ar­bei­tung historischer Vor­gän­ge, Struk­tu­ren und Me­tho­den be­tei­lig­ter Be­hör­den, In­sti­tu­tio­nen und Ak­teu­re so­wie die Geschichte der Op­fer bzw. der Ge­schä­dig­ten staat­lich be­trie­be­ner Kunst- und Kul­tur­gut­ent­zie­hun­gen.

Außerdem be­fasst sich das Zen­trum mit Kul­tur- und Samm­lungs­gut aus ko­lo­nia­len Kon­tex­ten, das im Zuge der kolonialen Expansion nach Europa verbracht wurde und sich nicht nur in ethnologischen Museen findet, sondern in ganz unterschiedlichen Museums- und Sammlungsgattungen.

Der Bund, die Län­der und die drei kom­mu­na­len Spit­zen­ver­bän­de ha­ben das Zen­trum zum 1. Ja­nu­ar 2015 als rechts­fä­hi­ge Stif­tung bür­ger­li­chen Rechts mit Sitz in Mag­de­burg ge­grün­det.

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. mehr erfahren
Video laden

Der Film steht kos­ten­frei zum Dow­n­load be­reit. Er darf un­ter der Li­zenz CC BY-NC-ND 4.0 ge­nutzt und ver­brei­tet wer­den. © Deut­sches Zen­trum Kul­tur­gut­ver­lus­te, bildbad