Die Abteilung Tresorverwaltung des Ministeriums der Finanzen der DDR als zentrale Verwertungsstelle von Kunst- und Kulturgut

Förderbereich:
SBZ / DDR
Zuwendungs­empfänger:
Deutsches Historisches Museum
Bundesland:
Berlin
Ansprechpartner:
Dr. Brigitte Reineke

PositionLeitung Zentrale Dokumentation und Beauftragte für Provenienzforschung

Tel.+49 (0) 30 203 04 406

E-Mailreineke@dhm.de

Janine Kersten

PositionWissenschaftliche Mitarbeiterin

Tel.030/20304-407

E-Mailkersten@dhm.de

Projekttyp:
Langfristig
Projektlaufzeit:
bis
Beschreibung:

Die Studie zur Tresorverwaltung im Finanzministerium der DDR hat zum Ziel, deren Arbeits- und Funktionsweisen zu erforschen und Verwertungs- und Verteilungsmechanismen von eingezogenem Kulturgut zu analysieren.

Die Tresorverwaltung hatte die Verfügungsgewalt über Depotschließfächer und Tresore geschlossener Banken nach 1945 im Bereich der DDR. Davon betroffen waren „herrenlose und auch jüdische Besitztümer in den nach 1945 nicht geöffneten Altbanken. Des weiteren sind in diesem Forschungszusammenhang Entzüge während der Bodenreform, Entzüge des zurückgelassenen Vermögens von aus der DDR-Ausreisenden, Asservate von Beschlagnahmen und auch ehemalige Reichbankbestände relevant.

Eine umfängliche Forschung zu den Befugnissen der Tresorverwaltung wie auch zu den Verwertungs- und Verteilungsmechanismen der sich in den Depots befindlichen Gegenstände und anderer Objektaneignungen existiert nicht. Bislang gibt es ausschließlich projektbezogene, punktuelle Untersuchungen. Wichtig in diesem Zusammenhang sind ebenso die Erforschung der Netzwerke und der Akteure, die an der Verwertung von wertvollem und museumswürdigen Objekten beteiligt waren.

Dieses Forschungsvorhaben ist grundlegend für die vertieften Recherchen zur Herkunft der Kunst-, Kultur- und Wertgegenstände, die den Museen der DDR und insbesondere dem Museum für Deutsche Geschichte (MfDG) durch die Tresorverwaltung zugingen.

Für die Provenienzforschung wesentlichen Fragen werden dabei unmittelbar berührt. Es besteht eine hohe Relevanz der weiteren Erforschung sowohl für den Bereich des NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturguts wie auch für den Bereich der Entziehungskontexte der DDR.