Provenienzforschung im Bestand der kunstgewerblichen Sammlung, vornehmlich Zeugnisse der Berliner Silberschmiedekunst und des ehemaligen Märkischen Museums im Stadtmuseum Berlin

Förderbereich:
NS-Raubgut
Zuwendungs­empfänger:
Stiftung Stadtmuseum Berlin
Bundesland:
Berlin
Ansprechpartner:
Dr. Martina Weinland

PositionDirektorin Abt. Sammlung, verantwortlich für Provenienzrecherche

Tel.+49 (0) 30 240 02 167

E-Mailweinland@stadtmuseum.de

Projekttyp:
Langfristig
Projektlaufzeit:

bis
Beschreibung:

Das Stadtmuseum Berlin wurde 1995 vom Land Berlin mit dem Ziel gegründet, städtische Kultureinrichtungen aus Ost und West in einem Verband zusammen zu schließen. Daraus resultiert heute ein Bestand von rd. 4,5 Mio. Objekten, der sich auf 40 Sammlungen verteilt und in der Hauptsache auf das Märkische Museum (gegr. 1874) und das Berlin Museum (gegr. 1962) zurückgeht. Als Rechtsnachfolgerin der vereinten Museen beschäftigte sich das Stadtmuseum bereits in seinen ersten Gründungsjahren mit Restitutionsanfragen.

Für eine grundlegende wissenschaftliche Provenienzrecherche fehlten allerdings die personellen Ressourcen. Mit Einrichtung der Arbeitsstelle für Provenienzrecherche/-forschung gelang es ab 2008 die Sammlungsrecherchen mit Drittmittel finanziertem Personal zu professionalisieren. In den Jahren 2008 und 2009 konnten mit Hilfe der Arbeitsstelle zwei Einzelfallrecherchen erfolgreich durchgeführt werden. Seit 2010 unterstützt auch die Senatsverwaltung für Kulturelle Angelegenheiten finanziell die notwendigen Provenienzrecherchen in ihren landeseigenen Einrichtungen. Damit wurde es dem Stadtmuseum möglich, einen umfassenden Maßnahmenplan aufzustellen.

Dieser sah stufenweise Recherchen zu den Eingängen der Jahre 1933-45 vor. Untersucht wurde der Gemäldebestand (2010), der Grafikbestand, hier speziell Handzeichnungen (2011) und der Bereich Kunstgewerbe Porzellane und Silberobjekte (2012/13). Alle abgeschlossenen Befunde konnten inzwischen beim Lost Art Register der Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste in Magdeburg gemeldet werden.

Bei den Recherchen wurde im hauseigenen Archiv die Aktenlage (Eingangsbücher, Inventar, Korrespondenz und Abrechnungen, sonstige schriftliche Belege) abgeglichen und tabellarisch festgehalten. Diese gliedern sich nach: Einlieferern, Kauf/Geschenk und Preis, Einschätzung der Provenienz und Quelle bzw. Quellen. Abgerundet wurden die Befunde durch die Autopsie der untersuchten Objekte und ihre Literaturdokumentation. Neben der Meldung verdächtiger Objekte in der Lost Art-Datenbank, wurden die gesamtem Ergebnisse in der Museumsdatenbank DAPHNE zusammengefasst und damit einer weiteren Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.

(c) Stiftung Stadtmuseum Berlin