NS-Raubgut

Johannes Nathan in der digitalen Gesprächsreihe mit Nachkommen jüdischer Kunstsammler:innen 2022

Im drit­ten und letz­ten Teil der di­gi­ta­len Ge­sprächs­rei­he mit Nach­kom­men jü­di­scher Kunst­samm­ler:in­nen 2022 am 1. Sep­tem­ber 2022 sprach Jo­han­nes Na­than mit Lea Rosh.

Jo­han­nes Na­than ist ein Nach­kom­me Hu­go Hel­bings (1863-1938), der bis 1935 zu den füh­ren­den Kunst­händ­lern und -ver­stei­ge­rern in Eu­ro­pa zähl­te und ei­ne be­deu­ten­de Kunst­samm­lung an­leg­te. Hel­bing un­ter­hielt ne­ben sei­nem Haupt­ge­schäft in Mün­chen ei­ne De­pen­dance in Frank­furt am Main und ei­ne Ge­schäfts­stel­le in Ber­lin und ar­bei­te­te eng mit dem Ber­li­ner Kunst­händ­ler Paul Cas­si­rer zu­sam­men. Sei­ne Auk­tio­nen gal­ten als ge­sell­schaft­li­che Er­eig­nis­se, für sei­ne Ver­diens­te um die Baye­ri­schen Staats­ge­mäl­des­amm­lun­gen wur­de er hoch de­ko­riert. Nach 1933 ge­riet sein Ge­schäft in Be­dräng­nis. In der Po­grom­nacht wur­de Hu­go Hel­bing in sei­ner Woh­nung über­fal­len und so schwer miss­han­delt, dass er am 30. No­vem­ber 1938 sei­nen Ver­let­zun­gen er­lag. Zwei Ta­ge spä­ter be­gann die Zwangs-Ab­wick­lung sei­ner Kunst­hand­lung, die Samm­lung wur­de sei­nen Er­ben ent­zo­gen. In ei­nem vom Zen­trum ge­för­der­ten Pro­jekt in Ko­ope­ra­ti­on mit Mei­ke Hopp, In­sti­tut für Kunst­wis­sen­schaft und His­to­ri­sche Ur­ba­nis­tik der TU Ber­lin, wird die Samm­lung ak­tu­ell so­weit wie mög­lich re­kon­stru­iert und der Ver­bleib der Kunst­wer­ke auf­ge­klärt.

Dr. Jo­han­nes Na­than ist Kunst­his­to­ri­ker und Kunst­händ­ler in Pots­dam und Zü­rich und Vor­sit­zen­der der Max-Lie­ber­mann-Ge­sell­schaft Ber­lin e.V.
Lea Rosh ist viel­fach aus­ge­zeich­ne­te Au­to­rin und Pu­bli­zis­tin.

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