Prof. Dr. Hans-Jürgen Papier zum Mitglied in Beratender Kommission zur Klärung von Restitutionsfragen bei NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturgütern berufen

Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters hat den Staatsrechtler und ehemaligen Präsidenten des Bundesverfassungsgericht Prof. Dr. Hans-Jürgen Papier als Mitglied der seit 2003 bestehenden Kommission berufen.

Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters hat den Staatsrechtler und ehemaligen Präsidenten des Bundesverfassungsgericht Prof. Dr. Hans-Jürgen Papier als Mitglied der seit 2003 bestehenden Kommission berufen.  Mo­ni­ka Grüt­ters be­ton­te: „Mit Prof. Pa­pier konn­te ei­ne eben­so her­aus­ra­gen­de wie in­teg­re Per­sön­lich­keit für die Mit­ar­beit ge­won­nen wer­den: Auf­grund sei­ner lang­jäh­ri­gen Er­fah­rung als Prä­si­dent des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richts ver­fügt er über ei­ne pro­fi­lier­te und weit­hin ge­schätz­te Ex­per­ti­se im Um­gang mit kom­ple­xen Sach­ver­hal­ten.

Die Staats­mi­nis­te­rin wei­ter: „Die Ver­ant­wor­tung der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land für die Auf­ar­bei­tung und Auf­klä­rung der von den Na­tio­nal­so­zia­lis­ten ver­üb­ten Ver­bre­chen ist ei­ne im­mer­wäh­ren­de Ver­pflich­tung des Staa­tes, die wir den Mil­lio­nen Op­fern des Na­zi-Ter­rors schul­dig sind. Ein wich­ti­ges In­stru­ment mit zen­tra­ler Be­deu­tung beim Fin­den ge­rech­ter und fai­rer Lö­sun­gen nach der Wa­shing­to­ner Er­klä­rung für so­ge­nann­te ‚NS-ver­fol­gungs­be­dingt ent­zo­ge­ne Kul­tur­gü­ter‘ – ins­be­son­de­re aus jü­di­schem Be­sitz - ist die vom Bund ein­ge­setz­te Be­ra­ten­de Kom­mis­si­on. Sie setzt die Ge­mein­sa­me Er­klä­rung von Bund, Län­dern und Kom­mu­na­len Spit­zen­ver­bän­den bei schwie­rig zu klä­ren­den Re­sti­tu­ti­ons­fra­gen um.“

Die Be­auf­trag­te der Bun­des­re­gie­rung für Kul­tur und Me­di­en be­nennt die Kom­mis­si­ons­mit­glie­der im Ein­ver­neh­men mit der Kul­tus­mi­nis­ter­kon­fe­renz und den Kom­mu­na­len Spit­zen­ver­bän­den.
Hans-Jür­gen Pa­pier ist nach sei­ner Be­ru­fung ne­ben der Vor­sit­zen­den der Kom­mis­si­on, Jut­ta Lim­bach, der zwei­te ehe­ma­li­ge Ver­fas­sungs­ge­richts­prä­si­dent im Gre­mi­um. Die Nach­be­set­zung war er­for­der­lich, nach­dem das bis­he­ri­ge Kom­mis­si­ons­mit­glied Bun­des­prä­si­dent a.D. Ri­chard von Weiz­sä­cker am 31. Ja­nu­ar 2015 ver­stor­ben ist.

Die Kom­mis­si­on kann bei Dif­fe­ren­zen über die Rück­ga­be von Kul­tur­gü­tern an­ge­ru­fen wer­den, die im Drit­ten Reich ih­ren meist jü­di­schen Ei­gen­tü­mern ent­zo­gen wur­den. Die Kom­mis­si­on ver­mit­telt zwi­schen den In­ha­bern der Kunst­wer­ke und de­ren ehe­ma­li­gen Ei­gen­tü­mern oder Er­ben, wenn dies von bei­den Sei­ten ge­wünscht wird und spricht dann un­ab­hän­gig ei­ne bin­den­de Emp­feh­lung aus. Sitz der Ge­schäfts­stel­le der Be­ra­ten­den Kom­mis­si­on ist das neu ge­grün­de­te Deut­sche Zen­trum Kul­tur­gut­ver­lus­te in Mag­de­burg.

Die wei­te­ren Mit­glie­der der Kom­mis­si­on sind: Prof. Dr. Ri­ta Süss­muth, Dr. Hans-Ot­to Bräu­ti­gam, Prof. Dr. Diet­mar von der Pford­ten, Prof. Dr. Rein­hard Rü­rup, Prof. Dr. Wolf Te­get­hoff und Prof. Dr. Ur­su­la Wolf.

Pres­se­mit­tei­lung auf der Sei­te des Pres­se- und In­for­ma­ti­ons­am­tes der Bun­des­re­gie­rung