Stiftungsrat des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste konstituiert sich im Bundeskanzleramt
Der Stiftungsrat des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste kam am heutigen Donnerstag zu seiner konstituierenden Sitzung im Bundeskanzleramt zusammen. Der Stiftungsrat wählte Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters zur Vorsitzenden des Gremiums.
Monika Grütters betonte: „Es gehört zu den seltenen Glücksmomenten in der Tätigkeit einer Kulturstaatsministerin, eine neue Stiftung ins Leben entlassen zu können. Heute ist so ein Moment. Der entscheidende Schritt ist getan: Wir starten in die Praxis. Ab heute arbeitet das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste - und das mit hervorragenden Namen: Prof. Uwe Schneede wurde zum ehrenamtlichen Vorstand der Stiftung und Dr. Hermann Simon zum Vorsitzenden des Förderbeirats berufen.“Monika Grütters erklärte weiter: „Mit dem Kunsthistoriker Uwe Schneede hat eine Persönlichkeit die Leitung übernommen, die sich mit großem persönlichen Engagement für die Suche nach NS-Raubkunst in öffentlichen Sammlungen einen Namen gemacht hat. Er verleiht dem Deutschen Zentrum Kulturgutverluste die notwendige nationale und internationale Reputation. Mit Dr. Hermann Simon vom Zentrum Judaicum in Berlin gewinnt die Perspektive der jüdischen Opfer ein neues Gewicht in den Gremien.“Die Kulturstaatsministerin sagte nach der Stiftungsratssitzung: „Es ist ein ermutigendes Signal, dass das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste (DZK) tatsächlich in Rekordzeit errichtet werden konnte. Damit hat der Bund gemeinsam mit den Ländern und kommunalen Spitzenverbänden rasch auf den Schwabinger Kunstfund reagiert - ein sichtbarer Beweis für den funktionierenden kooperativen Kulturföderalismus in der Bundesrepublik.“Der Stiftungsrat ist das Aufsichtsgremium des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste. Er setzt sich aus 15 Mitgliedern aus dem Kreis der Stifter (Bund, Länder und kommunale Spitzenverbände) zusammen. Ihm obliegt die Entscheidung in allen Angelegenheiten, die für die Stiftung und ihre Entwicklung von Bedeutung sind.Die zum 1. Januar 2015 errichtete Stiftung Deutsches Zentrum Kulturgutverluste ermöglicht es, die Provenienzforschung insbesondere zur NS-Raubkunst zu bündeln, zu stärken und auszubauen. Sie ist national und international zentrale Ansprechpartnerin in Deutschland zur Umsetzung der „Washingtoner Prinzipien“ und der „Gemeinsamen Erklärung“, die Bund, Länder und kommunale Spitzenverbände zur Auffindung und Rückgabe NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturguts vereinbart haben. Das Zentrum führt u.a. die Aufgaben der ehemaligen Koordinierungsstelle Magdeburg und der ehemaligen Arbeitsstelle für Provenienzforschung fort. Das für die Stiftung vorgesehene Gebäude in Magdeburg soll im April 2015 bezugsfähig werden.Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste erhält neben den Beiträgen aller Stifter zum Stiftungskapital jährliche Zuwendungen von Bund und Ländern. Für den gesamten Bereich Provenienzforschung hat der Bund ab 2015 seine Mittel von jährlich zwei auf insgesamt sechs Millionen Euro verdreifacht.
Pressemitteilung auf der Seite des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung