Deutsches Zentrum Kulturgutverluste bewilligt rund 2,15 Millionen Euro für 22 Projekte der Provenienzforschung

In der ersten Antragsrunde 2017 hat der Vorstand des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste 22 Anträgen von Museen, Bibliotheken, wissenschaftlichen Institutionen und Archiven zugestimmt.

In der ersten Antragsrunde 2017 (Stichtag: 1. April) hat der Vorstand des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste 22 Anträgen von Museen, Bibliotheken, wissenschaftlichen Institutionen und Archiven zugestimmt. Er ist damit entsprechenden Empfehlungen des Förderbeirats des Zentrums gefolgt und setzt damit 2017 für die dezentrale Suche nach NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut bislang Fördermittel in Höhe von rund 2,15 Millionen Euro ein.

„Ich freue mich, dass mit dem Deut­schen Thea­ter­mu­se­um Mün­chen und dem Deut­schen Mee­res­mu­se­um Stral­sund die Band­brei­te der ge­för­der­ten Ein­rich­tun­gen wie­der er­wei­tert wird und sich da­mit auch und be­son­ders In­sti­tu­tio­nen ab­seits der großen Kunst­mu­se­en der Su­che nach NS-Raub­gut ver­pflich­ten. Dies soll­te ei­ne Vor­bild­wir­kung auch auf an­de­re Be­rei­che, wie z. B. Uni­ver­si­täts­samm­lun­gen, Tech­nik­mu­se­en und Stadt­bi­blio­the­ken ha­ben“, sag­te Gil­bert Lup­fer, wis­sen­schaft­li­cher Vor­stand des Deut­schen Zen­trums Kul­tur­gut­ver­lus­te.

Ei­ne Über­sicht der be­wil­lig­ten Pro­jek­te be­fin­det sich im An­hang.

In sei­ner Sit­zung zur ers­ten An­trags­run­de 2017 hat der För­der­bei­rat des Deut­schen Zen­trums Kul­tur­gut­ver­lus­te zu­dem Ste­pha­nie Tasch, De­zer­nen­tin der Kul­tur­stif­tung der Län­der, zu sei­ner stell­ver­tre­ten­den Vor­sit­zen­den ge­wählt. Die Wahl war not­wen­dig, da der bis­he­ri­ge stell­ver­tre­ten­de Vor­sit­zen­de, Gil­bert Lup­fer, aus dem Gre­mi­um aus­schied und zum wis­sen­schaft­li­chen Vor­stand des Deut­schen Zen­trums Kul­tur­gut­ver­lus­te er­nannt wur­de.

Seit Be­ginn der von Bund und Län­dern er­mög­lich­ten För­de­rung von Pro­jek­ten zur Pro­ve­ni­enz­for­schung im Jahr 2008 ha­ben die bis jetzt ge­för­der­ten Ein­rich­tun­gen rund 22,15 Mil­lio­nen Eu­ro er­hal­ten. In die­sen In­sti­tu­tio­nen konn­ten da­mit bis heu­te ins­ge­samt 256 Pro­jek­te (da­von 173 lang­fris­ti­ge und 83 kurz­fris­ti­ge) rea­li­siert wer­den.

Das Deut­sche Zen­trum Kul­tur­gut­ver­lus­te ver­steht sich na­tio­nal und in­ter­na­tio­nal als zen­tra­ler An­sprech­part­ner zu Fra­gen un­recht­mä­ßi­ger Ent­zie­hun­gen von Kul­tur­gut in Deutsch­land im 20. Jahr­hun­dert. Es för­dert die Pro­ve­ni­enz­for­schung über fi­nan­zi­el­le Zu­wen­dun­gen und do­ku­men­tiert Kul­tur­gut­ver­lus­te als Such- und Fund­mel­dun­gen in sei­ner öf­fent­lich zu­gäng­li­chen Da­ten­bank „Lost Art“. An­trä­ge für län­ger­fris­ti­ge Pro­jek­te kön­nen ent­spre­chend der För­der­richt­li­nie des Zen­trums je­weils bis zum 1. April und 1. Ok­to­ber ei­nes Jah­res ein­ge­reicht wer­den.

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen zu den För­der­mög­lich­kei­ten un­ter: www.kul­tur­gut­ver­lus­te.de