Die Kunsthandlungen und Auktionshäuser von Adolf Weinmüller in München und Wien 1936-1945

Förderbereich:
NS-Raubgut
Zuwendungs­empfänger:
Zentralinstitut für Kunstgeschichte
Bundesland:
Bayern
Ansprechpartner:
PD Dr. Christian Fuhrmeister

PositionProjektbetreuung

E-Mailc.fuhrmeister@zikg.eu

Dr. Stephan Klingen

PositionLeiter der Photothek, Leiter EDV

E-Mails.klingen@zikg.eu

Projekttyp:
Langfristig
Projektlaufzeit:
bis
Beschreibung:

Das Forschungsprojekt untersucht im Rahmen einer Public Private Partnership erstmals die Geschichte des "Münchener Kunstversteigerungshauses Adolf Weinmüller", der Vorgängerinstitution des heutigen Münchener Kunstauktionshauses Neumeister.

Der Schwerpunkt liegt auf der Rolle von Adolf Weinmüller im nationalsozialistischen Kunsthandel. Seit 1921 betrieb Weinmüller einen Kunsthandel; 1931 trat er der NSDAP bei. Nachdem der jüdische Kunsthändler Hugo Helbing im Jahr 1936 sein alteingesessenes Münchner Auktionshaus aufgrund der veränderten Gesetzeslage schließen musste, eröffnete Weinmüller das in den Folgejahren nahezu konkurrenzlose Münchener Kunstversteigerungshaus Adolf Weinmüller im Leuchtenberg-Palais am Odeonsplatz. Zu seinem Kundenkreis gehörten hochrangige Funktionäre wie Martin Bormann aber auch einflussreiche Händlerkollegen wie die Galeristin Maria Almas-Dietrich, die gezielt Kunstgegenstände an den „Sonderauftrag Linz vermittelte. Im Jahr 1939 wurde Weinmüller von der Devisenstelle München als „Sachverständiger des Reichspropagandaministeriums für Kunstgut geführt.

Nach dem „Anschluss Österreichs 1938 „arisierte Adolf Weinmüller das Traditionshaus der jüdischen Kunsthändlerfamilie Kende in der Rotenturmstraße 14 in Wien. Geschäftsführer des Wiener Kunstversteigerungshaus Adolph Weinmüller wurde der Kunsthistoriker Dr. Franz Kieslinger (1891-1955), einer der führenden Experten auf dem österreichischen Kunstmarkt. Kieslinger arbeitete ab 1941 als Sachverständiger für die „Dienststelle Kajetan Mühlmann in Den Haag.

Im Entnazifizierungsverfahren als Mitläufer eingestuft, setzte Weinmüller seine Tätigkeit von 1948 bis zu seinem Tod im Jahr 1958 fort. Im Juli 1958 übernahm Rudolf Neumeister das Versteigerungshaus des verstorbenen Auktionators.

Das aus Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien geförderte Projekt ergänzt Arbeitsvorhaben des ZI, die sich mit der Münchner Kunstszene der 1930er und 1940er Jahre beschäftigen.

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